In Bad Kreuzen (Bez. Perg) wurde ein in Oberösterreich sehr seltener Gast gesichtet: Ein Bauer erblickte in der Nähe seines Bauernhofs einen Wolf! Heikel: Das Tier zeigte kein Fluchtverhalten.
Er verspeiste einen Hahn
Ein Bauer aus der Region beobachtete das Tier, als es seelenruhig, nur wenige hundert Meter vom Bauernhof entfernt, einen gerissenen Hahn verspeiste.
Der Landwirt informierte den örtlichen Jagdleiter ob des ungewöhnlichen Verhaltens des Wolfes. Normalerweise nehmen die Tiere Reißaus, sobald sich Menschen oder größere Hunde nähern.
WWF ruft zur Sachlichkeit auf
Der Jagdleiter fotografierte das Tier und folgte ihm auf seiner Wanderung, vorbei an den benachbarten Höfen.
Naturschützer des WWF rufen die Bevölkerung nun dazu auf einen ruhigen Kopf zu bewahren und die Situation sachlich zu beurteilen.
Normalerweise sind Wölfe sehr menschenscheu und meiden Siedlungen. Dennoch sind Wölfe auch intelligent, neugierig und lernfähig. In Gebieten, in denen sich Wölfe regelmäßig aufhalten, wird es daher früher oder später zu Beobachtungen kommen.
Nicht füttern!
Vor Fütterungen – etwa um die Tiere zu beobachten – warnt der WWF explizt! „Damit bringt man sie erst auf die ‚Idee‘, menschliche Nähe aktiv zu suchen“, so WWF-Experte Christian Pichler.
Sollten Wölfe dennoch öfters die Nähe von Menschen aufsuchen, so könne man sie “vergrämen”, wie es in der Fachsprache heißt. Dies erfolgt etwas mit ungefährlichen Gummigeschossen.
Aus einem Gehege?
„Für solche Maßnahmen stehen die Österreichischen Wolfsbeauftragten zur Verfügung“, erklärt Pichler.
Beim Fall des Meister Isegrimm aus Bad Kreuzen wird indes noch geklärt ob er aus einem Gehege ausgebrochen ist. Sowohl sein erstaunlich gut genährter Körper, als auch das untypische Verhalten haben die Experten stutzig gemacht.