Bitteres „Weihnachtsgeschenk“ für die Bewohner des Linzer Wimhölzel-Hinterlandes: Nicht nur, dass nach langem Taktieren der GWG-Aufsichtsrat nun doch für den Abriss von rund 1.000 Wohnungen gestimmt hat, es gibt keine direkte Information an die Mieter.
Ein Beitrag von Georg M. Hofbauer
„Wir wissen alles nur aus den Medien, es gibt keinen Sozialplan und die Verunsicherung ist jetzt größer als je zuvor“, sagt ein Mitglied der Initiative „Wimhölzel-Hinterland am Leben erhalten“, die für die Rettung des Altbestandes eingetreten ist.
Katastrophaler Umgang mit den Mietern
Wie bereits mehrfach vom „Wochenblick“ berichtet, stößt den Bewohnern vor allem die „eigenartige“ Informationspolitik durch die GWG auf: Eine Mieterin, die erst vor einem Jahr Umbauten auf eigene Kosten vorgenommen und mit der GWG besprochen hatte, investierte insgesamt 60.000 Euro in ihre 50-Quadratmeter-Wohnung.
„Mit keinem Wort wurden die wenige Monate später zutage getretenen Abrisspläne erwähnt.“ Den Umgang mit den Mietern skizziert sie schlicht als katastrophal. Mit ihrer Meinung ist sie in der Siedlung im Linzer Franckviertel nicht allein.
Wollen rechtlich alles ausschöpfen
Zehn meist bereits betagte Menschen sind besonders von der über „ihnen schwebenden Abrissbirne“ betroffen und sind seit der Aufsichtsrat-Entscheidung besonders verzweifelt.
„Wir versuchen dennoch jetzt in der Gemeinschaft mit der Situation umzugehen“, sagt eine engagierte Bewohnerin, die nur noch darauf setzt, dass es „irrsinnig lang dauern wird“. Einige Bewohner sind bereit, auf der rechtlichen Ebene alles auszuschöpfen, was möglich ist.