Als Richterin müsste sich die gelernte Juristin Jennifer Brandstätter (29) heute nicht um zerrissene Kleider oder verstopfte Toiletten kümmern. Trotzdem ist sie abgebogen vom vorgesehenen Karriereweg als Rechtspflegerin, um nun endlich das zu tun, „wozu mir mein Herz schon längst geraten hat“.
Eine Reportage von Kurt Guggenbichler
Jennifer ist heute Event-Managerin und ihre neu entdeckte und gelebte Berufung macht ihr auch großen Spaß. Denn „schon als Kind habe ich zu Hause die privaten Feste unserer Familie organisiert“, erzählt die gebürtige Kremsmünstererin.
Momentzauber
Nach diversen Tätigkeiten in verschiedenen Metiers ist sie nun froh, noch vor ihrem 30. Geburtstag endlich ihren Traumjob zu haben. „Nach meinem Jus-Studium an der JKU in Linz habe ich meine Gerichtspraxis gemacht und nebenbei bei einem Notar gearbeitet.”
Damals war sie 22. „Ich wäre gern Richterin geworden, habe dann aber gesehen, dass das nicht das Richtige für mich ist“, sinniert Jennifer bei unserem Gespräch ganz entspannt bei einem Glas Coca Cola. „Irgendwie habe ich mich dort eingeengt gefühlt. Ich lasse mich eben nicht gern in Strukturen pressen.“
Mittelalterfest organisiert
So begann sie in einer Unternehmensberatung zu arbeiten, um danach in die Immobilienbranche zu wechseln. Dabei lernte sie viele Leute kennen, knüpfte zahlreiche Verbindungen und organisierte für diverse Netzwerke schon einige Feste.
Dabei sei sie auf den Geschmack gekommen: „Ich bin gern unter Leuten und mag es wenn ich Menschen zu schönen Momenten verhelfen kann, die sie zumindest eine Zeit lang bezaubern.“ Aus diesem Grund hat sie ihre im Vorjahr gegründete Event-Agentur auch „Momentzauber“ genannt, die auch ihr selbst schon zu jeder Menge spannender und abwechslungsreicher Momente verhalf.
Juristische Kenntnisse von Vorteil
Bei Veranstaltungen passiere immer wieder Unvorhergesehenes, worauf sie dann spontan reagieren und schnelle Lösungen finden müsse, erläutert die 29-Jährige. Egal ob es dabei um verstopfte Toiletten geht oder um das plötzlich gerissene Hochzeitskleid einer Braut.
Ihre juristischen Kenntnisse kann sie auch in ihrem jetzigen Job gut brauchen. Zuletzt hat sie als Organisatorin des gelungenen mittelalterlichen Festes in Marchtrenk von sich Reden gemacht. Vom großen Erfolg dieser Veranstaltung war sie selbst überrascht.