„Kriminelle Ausländer natürlich sofort abschieben!“

„Kriminelle Ausländer natürlich sofort abschieben!“

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Ein „Wochenblick“-Bericht über eine Forderung des Linzer Gemeinderats Peter Stumptner sorgte für reichlich Aufsehen im Netz. Bei vielen Lesern entstand der Eindruck, Stumptner, der eine bessere Nutzung der Streetworker-Strukturen der Stadt Linz forderte, würde diese Form der Sozialarbeit gegenüber konsequenten Abschiebungen bevorzugen.

Der „Wochenblick“ hat noch einmal mit Stumptner gesprochen. Im Exklusiv-Interview erklärt der FPÖ-Politiker sein Streetworker-Konzept – dieses ziele keineswegs auf kriminelle ausländische Staatsbürger ab.

Verwirrung um „Streetworker-Konzept“

Es sei vor allem für österreichische Staatsbürger mit Migrationshintergrund vorgesehen, die sich nicht abschieben lassen.

„Wochenblick“: Es entstand bei vielen Nutzern der Eindruck, Sie würden bei kriminellen ausländischen Staatsbürgern in Österreich die Arbeit mit Streetworkern gegenüber sofortigen Abschiebungen bevorzugen. Stimmt das?

Stumptner: Natürlich gehören ausländische Staatsbürger, die kriminell werden umgehend abgeschoben. Das Streetwork bezog sich lediglich nur auf die Jugendlichen mit Migrationshintergrund, die die österreichische Staatsbürgerschaft haben und vielleicht schon in zweiter oder dritter Generation hier leben!

„Keine Kuschelpädagogik“

Und bei diesen hat man wenig Handhabe. Es könnte also helfen, dass man ihnen Perspektiven aufzeigt, ihnen eine starke Hand zur Seite steht, bevor sie radikalisiert werden. Damit meine ich natürlich keine Kuschelpädagogik, die von den meisten Streetworkern forciert wird.

Was müssen diese Streetworker also leisten?

Diesen Jugendlichen müssen klar die Grenzen aufgezeigt werden. Ich vermisse im Streetwork auf jeden Fall den erzieherischen Aspekt, der Fokus liegt zur sehr auf Antiautoritärem. Und wie weit uns das gebracht hat, sehen wir ja…

Die meisten Streetworker sind tatsächlich äußerst links gepolt und bevorzugen diesen antiautoritären Weg. Deshalb sage ich auch klar: Dieses Konzept ist gescheitert. Man braucht eine Gesamtstrategie für die Streetworker und hier gehören auch die Polizei und der Linzer Ordnungsdienst mit eingebunden.

Autorität und Vorbeugung notwendig

Vor allem sollte die Stadt überhaupt wissen: Was erwarte ich von dem Verein, an den ich das Geld ausschütte? Möchte ich nur Gesprächspartner für die Jugendlichen, die mit ihnen „chillen“, oder möchte ich mit einem erzieherischen Aspekt eingreifen?

Der antiautoritäre Weg ist jedenfalls klar gescheitert. Und ich bin durchaus der Meinung, dass man die eine oder andere Gewalttat hätte verhindern hätte können, wenn man gefährdete Jugendliche bald genug unter die Fittiche von entsprechenden Streetworkern genommen hätte.

SPÖ hat geschlafen

Und damit meine ich keine links gepolte „Wird schon werden“-Fraktion! Ein kumpelhafter Umgang kann durchaus in Ordnung sein, aber die Grenzen müssen klar aufgezeigt werden. Es wurde jedoch von der zuständigen Sozialreferentin Stadträtin Hörzing (SPÖ) verabsäumt, Impulse zu setzen.

Es herrscht akuter Handlungsbedarf, zumal diese Problematik nicht erst seit gestern bekannt ist.

Kriminalität verhindern

Es bringt nichts, Abschiebungen bei Jugendlichen mit Staatsbürgerschaft zu fordern. Hier muss das Problem auf eine andere Weise gelöst werden, von ganz klein auf.

Bei wem wäre das Streetworker-Konzept also angebracht?

Natürlich bezieht sich das Konzept nur auf Jugendliche, die etwa kleinkriminell sind oder noch gar keine Straftat begangen haben, bei denen aber absehbar ist, dass sie sich in diese Richtung entwickeln.

Wenn sie dementsprechend tief reingerutscht sind, wird das natürlich nicht mehr helfen. Da geht es um Resozialisierung. Aber das Konzept sollte darauf abzielen, dass es gar nicht so weit kommt!

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