Wirbel um die Vergabe von Aktiv-Pässen in Linz an Asylwerber: Laut der Beantwortung einer Anfrage an den Linzer Bürgermeister wurden offenbar 224 Aktiv-Pässe zu viel verteilt.
Der Hintergrund: Laut Innenminister Wolfgang Sobotka befanden sich zum 1. November in Linz insgesamt 1.914 Asylwerber untergebracht.
Zu viele Aktivpässe?
Laut dem Bürgermeister Klaus Luger wurden zum selben Tag jedoch 2.138 Linzer Aktiv-Pässe an Asylwerber ausgegeben! Das wären im Vergleich zu den Zahlen des Innenministerium 224 Pässe zu viel.
Dies geht aus der Beantwortung einer Anfrage des Gemeinderats Günther Kleinhanns hervor. Demnach existieren bezüglich der Aktiv-Pässe für Asylwerber in Linz folgende Zahlen:

In einer offiziellen Aussendung betont Kleinhanns jetzt: „Zum Stichtag 1. November 2016 befanden sich in Linz, laut Innenminister Wolfgang Sobotka, insgesamt 2.175 fremde Personen, Asylwerber, Asylberechtigte sowie subsidiär Schutzberechtige, in der Grundversorgung. Davon waren 1.914 Personen als Asylwerber gemeldet. Laut Anfragebeantwortung von Bürgermeister Klaus Luger, wurden zum selben Stichtag allerdings 2.138 Linzer Aktiv-Pässe an Asylwerber ausgegeben. In Linz scheint es zumindest 224 Asylwerber zu geben, von denen der Bund nichts weiß.“
Hat das Innenministerium falsche Zahlen?
Das Zahlen-Wirrwarr sei nicht zu tolerieren: „Diese Schlamperei und Unprofessionalität in Asylangelegenheiten hat heute – nicht nur in Linz – System. Es ist höchste Zeit hier endlich regulierend einzugreifen. Hilfsbereitschaft muss von Überschwang und Rührseligkeit getrennt werden: zum Wohle der Bürger, aber auch zum Wohle der Flüchtlinge.”
Beim Linzer Aktivpass handelt es sich um einen Pass, durch den als bedürftig anerkannte Personen Ermäßigungen u.a. bei öffentlichen Einrichtungen erhalten. Nun steht die Frage im Raum, ob 224 dieser Aktivpässe doppelt an Asylwerber vergeben wurden – oder 224 Asylanten sich ohne Kenntnis des Innenministeriums in Linz befinden.
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