Der Linzer Hessenplatz, ein inzwischen altbekannter Brennpunkt, spiegelt nur das wider, was die Politik so verbockt. Und immer wieder verbockt, egal wie viele Runde Tische es zum Thema noch geben mag.
Für jene, die es noch nicht wissen: Hier kommt es laufend durch zweifelhaftes Publikum zu Exzessen. Betrunkene, Bekiffte, Dealer, Gewalt dominieren hier.
Die Anwohner haben den „Kampf“ um den „Erholungspark“ längst verloren.
Betrunkene, Bekiffte, Gewalt
„Derzeit schätzen wir die Situation so ein, dass sich die Zustände weiter verschärfen werden“, bringt es Olga Lackner von der Bürgerinitiative Lebenswerter Hessenplatz auf den Punkt. Und die Unterstützung von der Stadt, die vermisst sie, vermisst sie stark und schon lange. Doch dazu später.
Zwei Anwohnerinnen wollten es in diesem Sommer genau wissen und sich den Erholungsraum im Herzen der Stahlstadt wieder „aneignen“. Regelmäßig trafen sie sich dort, setzten sich auf Bänke und passten auf ihre Kinder auf.
Immer wieder überwanden sie sich, obwohl sie bedrängt und beschimpft wurden.

Eine besonders harte Szene
Schließlich wurden die Szenen zu bedrohlich, sie mussten aufgeben. Seither machen sie wieder einen Bogen um den Schauplatz.
„Selbst die Obdachlosen-Szene, die es hier traditionell früher gab, ist bereits aus dem Park verschwunden. Ihnen ist die Szene zu hart geworden“, berichtet Olga Lackner, die sich beruflich mit Landschaftsarchitektur beschäftigt.
Verantwortung übernehmen
Die Anrainer erheben dennoch Anspruch auf diesen Bereich der Stadt. Die seit eineinhalb Jahren aktive Initiative will nicht aufgeben, auch wenn die Politik das Anliegen der Anwohner weitgehend ignoriert.
Olga Lackner: „Wir wollen Verantwortung übernehmen, nicht nur Verdrängung. Es muss Hilfe für diese Menschen geben. Es muss für sie eine Fläche geben, wo sie auch betreut werden können“, fordert die Akademikerin.

Skandalös: Linz ignoriert Situation
Zuletzt wollte die Initiative ein leerstehendes Lokal am Hessenplatz nützen, um Präsenz zu zeigen, um sich zu organisieren. Der Vorstoß wurde jedoch seitens der Stadt abgelehnt.
Nur FPÖ und Neos-Mann Lorenz Potocnik traten für das Ansinnen der leidtragenden Bevölkerung ein.
Dem Antrag ging es damit genauso, wie dem Versuch, ein Alkoholverbot, eine Nacht-Sperre zu erwirken. Inzwischen wird Anlauf zum bereits fünften Runden Tisch genommen. Der irgendwann im November stattfinden soll.