Die Stadt braucht Platz. Und wenn der Raum knapp wird, dann muss in die Höhe gebaut werden. Um jeden Preis, wie das Beispiel Wimhölzel-Hinterland im Linzer Franckviertel beweist.
Seit Monaten bangen rund 1.000 zumeist ältere Menschen um ihre Wohnungen. Sie leben in grundsätzlich unkündbaren GWG-Wohnungen, zu meist günstigen Mieten.
Sanierung sei unrentabel
Die in den 1930er-Jahren errichteten acht Wohnblocks gleich hinter dem denkmalgeschützen Bau direkt an der Wimhölzel-Straße müssen weg. Sagt zumindest die GWG und stützt sich dabei auf ein Gutachten: Sanierung sei unrentabel, Abriss und Neubau seien die deutlich wirtschaftlichere Methode.
Nun gibt es in Linz Erfahrungen mit Gutachten. Letztes markantes Beispiel dafür: Die Eisenbahnbrücke, die flott abgerissen werden musste.
Zurück zum Wimhölzel-Hinterland, wo sich Widerstand regt, wie uns Sprecherin Danijela Grabez schildert: „Die Chance, den Abriss zu verhindern, ist inzwischen sehr groß.
Silberstreif am Horizont
Schlimm ist jedoch die Zermürbungstaktik für die vielen alten Menschen hier.“
Und sie setzt nach: „So eine Vorgangsweise ginge zum Beispiel am Froschberg nie, aber hier glaubt man, drüberfahren zu können.“ Vom ersten Tag an war für die angehende Lehrerin klar:
Man will abreißen, die Absicht schwinge überall durch. Vor knapp 20 Jahren wurden die acht Wohnblöcke saniert, doch seither sei nicht mehr viel passiert, um Fakten zu schaffen.
Just mit dem neuen Bebauungsplan, der höhere Häuser zulässt, gab es laut Danijela Grabez den Schwenk seitens der GWG.
„Es wird lange dauern, bis man die Mieter herausklagen kann. Und vor allem wird es dann auch unabhängige Gutachten über den Zustand der Häuser geben“, sieht sie einen Silberstreif am Horizont.