Im Linzer Zentralraum gilt die Straßenbahn als das modernste Verkehrsmittel. Das war nicht immer so: Vor über 40 Jahren wurde die Straßenbahn von Ebelsberg nach St. Florian eingestellt.
Zwölf Millionen Fahrgäste beförderte die Florianerbahn in den sechs Jahrzehnten zuvor. Bis 2003 wurde die Strecke noch als historische Museumsbahn genutzt.
Florianerbim
Die „Florianerbim“ hätte ursprünglich über Wolfern auf 36,7 Kilometern Länge sogar bis nach Steyr geführt werden sollen.
Anfang des 20. Jahrhunderts gab es Pläne, Linz und Steyr mit einer zweiten Bahnlinie zu verbinden, ausgeführt werden sollte sie als Straßenbahn.
Bis zu 550.000 Personen nutzten die Bimlinie jährlich
Die Steyrer Kaufleute fürchteten jedoch eine Abwanderung der Kundschaft nach Linz, weswegen lediglich die Strecke zwischen Ebelsberg und St. Florian realisiert wurde.
Die Eröffnung erfolgte am 1. September 1913. Bis zu 550.000 Personen nutzten die Bimlinie in ihren besten Zeiten jährlich. 1949 wurde zusätzlich die Station Pichling/See eingerichtet, weil sich der neu entstandene Badesee immer größerer Beliebtheit erfreute.
Dschungelexpress
Die Bahn trug damals den exotischen Beinamen „Dschungelexpress“, weil große Streckenteile von dichten Bäumen und Büschen bewachsen waren.
Als die damalige ESG (heute LINZ AG) 1973 beschloss, die Straßenbahnlinie E von der Stadt nach Ebelsberg aus finanziellen Gründen zu kürzen, verlor die Florianerbahn ihre Umsteigemöglichkeit bei der Traunbrücke – was gleichzeitig das Ende der Traditionsbahn ins Linzer Umland bedeutete: Am 1. Jänner 1974 wurde die Strecke endgültig eingestellt und durch einen Postbus ersetzt…
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