Nach dem “Wochenblick”-Bericht über eine mutmaßliche Hetzpredigt gegen FPÖ-Mitglieder in Mondsee hat die Diözese Linz rasch reagiert. Der beschuldigte Pfarrer Ernst Ellinger wurde nun “seiner Pflichten enthoben”, betont das Generalvikariat der Diözese Linz gegenüber unserer Zeitung.
Ellinger soll in einer Gottesdienst-Predigt der Basilika St. Michael Mondsee von einer „blauen Brut“ sowie „freiheitlichen Pharisäern” gesprochen haben.
Pfarrer Wagender “zutiefst schockiert”
Die Basilika war zu diesem Zeitpunkt laut Augenzeugen voller Gottesdienst-Besucher. Darunter hätten sich auch einige Kinder befunden. Zudem hat sich Ellinger offenbar abwertend über den tödlichen Unfall von Ex-FPÖ-Boss Jörg Haider geäußert.
Ellinger war in der Kirche jedoch nur als “Aushilfspfarrer” tätig, erklärte eine Mitarbeiterin des Generalvikariats. Besonders verärgert ist Pfarrer Dr. Ernst Wagender, den Ellinger vertreten hatte. Wagender ist der rechtmäßige Pfarrer der Basilika St. Michael in Mondsee.
“Da mich diese Aussagen meines Mitbruders zu tiefst schockieren und ich mich dazu eindeutig distanziere, möchte ich mich entschuldigen und hoffe doch sehr, dass dies nicht mehr von den Kanzeln der österreichischen Kirche aus gepredigt wird”, betonte Wagender.
Ellinger verlässt Mondsee
Die Entscheidung der Diözese Linz, Ellinger seiner Pflichten zu entheben, unterstützt Wagender. Pfarrer Ellinger habe “die Pfarre Mondsee unverzüglich zu verlassen”, betont er. Der pensionierte Pfarrer Ellinger ist eigentlich in Tirol bzw. dem Gebiet der Erzdiözese Salzburg tätig. Dorthin wird er nun wieder zurückkehren, erklärte das Linzer Generalvikariat gegenüber “Wochenblick”.
Seine Hass-Predigt hatte in den letzten Stunden für viel Wirbel gesorgt: Nach dem brisanten „Wochenblick“-Artikel hatten viele Leser ihren Unmut geäußert und sich bei Kirchenvertretern nach dem Fall erkundigt.
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