NEOS-Mann will keine Hochhäuser in der Linzer Innenstadt

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Der Linzer NEOS-Gemeinderat und Stadtentwickler Lorenz Potocnik will in der Linzer Innenstadt eine “hochhausfreie Zone”. Hochhäuser würden vor allem Verkehr anziehen und die Anrainer belasten.

“Bauwut” in der Linzer Innenstadt

Hochhäuser seien nur „kurz und von weitem sexy“, würden aber in der Realität eine enorme Verkehrsbelastung verursachen. Das meint der pinke Linzer Gemeinderat Lorenz Potocnik. Als „positive“ Beispiele würden etwa München (keine Gebäude über 100 Meter) oder Wien (innerhalb des Rings) dienen. Auch in Graz oder Salzburg seien Wolkenkratzer in der Innenstadt undenkbar. Ihm gehe es aber nicht um ein generelles Hochhausverbot: Das Linzer Bahnhofsviertel oder die Tabakfabrik und das Hafenviertel wären durchaus geeignete Zonen, so Potocnik.

Die “Verbotszone” sollte seiner Vorstellung nach “im Westen von der Waldeggstraße/ dem Bauernberg, im Süden vom Volksgarten und Musiktheater bis hinunter zum Europaplatz begrenzt sein – und im Osten von der Gruberstraße.”

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Rote Punkte sind Hochhäuser in Bestand oder in Bau, bei gelben Kreisen machen Hochhäuser laut Potocnik Sinn. Innerhalb des roten Kreises soll es zukünftig keine Hochhäuser mehr geben. Grafik: Potocnik

Paradebeispiel Schillerpark?

Der NEOS-Mann fordert jetzt den Linzer Gemeinderat zum Handeln auf. Ein bestimmtes Projekt ist ihm auch schon ein Dorn im Auge: “Dass ein Shoppingcenter-Betreiber aus einer Laune heraus glaubt, mitten in der Stadt einen Turm hinstellen zu können: Das muss von einer verantwortungsvollen Stadtpolitik im Vorhinein ausgeschlossen werden.”

Konkret geht es dabei um die Pläne von “PlusCity”-Chef Ernst Kirchmayr, der einen Neubau des Komplexes am Schillerpark plant. Offenbar soll der Neubau bis zu 130 Meter hoch werden. Potocnik zieht hier einen Vergleich zum Neuen Dom, der 135 Meter Höhe aufweist und nur wenige Straßen dahinter steht.

Befürworter sprechen von “Wohnungsnot”

Der Schillerparkkomplex ist aber nicht das einzige Projekt, an dem Potocnik Kritik übt. Dem “Wochenblick” verrät der Gemeinderat auch ein weiteres “Sündenprojekt”: “Ein echtes Negativbeispiel ist der erst vor ein paar Jahren fertig gestellte Finanz-Tower (‘Terminal Tower’). An diesem ist erstklassig zu erkennen, dass Hochhäuser in den meisten Fällen nur ‘saugen’ und der Stadt wenig bis gar nichts geben. Die Erdgeschosszone des Gebäudes ist eine Katastrophe. Hier hat niemand auf die Interessen der Stadt geachtet. Ein Rendering mit viel Grün und einer unrealistischen Perspektive in Bezug auf Autos sieht schnell einmal gut aus. Doch die Realität ist dann fast immer ernüchternd.”

Dem Argument der Wohnungsnot entgegnet der Gemeinderat: “Das ist ein Märchen, das sich gut erzählen lässt. Es geht um ganz etwas anderes: Um Betongold! Es geht darum, ein Stück Haus zu bauen, mit dem man gut handeln kann und aus einem normalen Grundstück viel mehr Gewinn herauszuholen. Denn 100 Meter statt 21 Meter hoch zu bauen bedeutet eine millionenschwere Gewinnsteigerung.

Laut Potocnik seien Hochhäuser aus der Sicht eines Städtebauers nicht vernünftig zu erklären. Sie würden in der Regeln Städten im Umfeld Schaden, etwa durch eine Bremsung der Winde/ Frischluftzufuhr. Darüber hinaus würden sie eine enorme Schattenwirkung für die Anrainer erzeugen und eine optische Beeinträchtigung sein.

Solche Wohnungen würden außerdem aufgrund ihres hohen Preises nur die Mittel- und Oberschicht bedienen, leisten also keinen Beitrag gegen den Mangel an günstigem Wohnbau. Die Antwort des Gemeinderats zur Wohnungsnot: “Ja zur Verdichtung, aber ab sechs bis acht Stockwerken ist es nicht mehr sinnvoll. Es wäre viel wichtiger, brachliegende Grundstücke zu mobilisieren, aber auch viele kleine Baulücken, Dachgeschosse und Leerstände.”

Anrainer sollen befragt werden

Generell will er auch verpflichtende Anrainerbefragungen bei solchen Projekten einführen: “Wollen wir uns das Stadtzentrum wirklich für die nächsten 100 Jahre mit Türmen verbauen, die nur wenigen Hundert Menschen dienen und Gewinn bringen?”, gibt der Gemeinderat zu denken.

Potocnik wird zum Hochhausverbot in der Linzer Innenstadt im Herbst einen entsprechenden Gemeinderatsantrag einbringen.

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