Aus aktuellem Anlaß warnt die Polizei vor Betrügern, die mittels Telefonanrufen nach wie vor ihr Unwesen treiben. In der Aussendung der Landespolizeidirektion OÖ ist von einer regelrechten “Angriffswelle von Nichten- und Neffentrickbetrügern” im Bezirk Linz-Land die Rede.
So hätte z.B. gestern eine 66-Jährige aus Traun einen Festnetzanruf von einem Mann erhalten: Der Unbekannte sprach Hochdeutsch und gab sich als ihr Cousin aus Deutschland aus. Einen Namen habe er trotz Nachfrage jedoch nicht genannt. Der Mann gab sinngemäß an, dass er gerade finanzielle Probleme hätte.
Unbekannter “Cousin” wollte 90.000 Euro
Er möchte sich jedoch “einen Baugrund an der tschechischen Grenze kaufen und benötige dafür sofort 90.000 Euro”. Weiters fragte er auch nach Goldbarren und Golddukaten.
Die Frau wurde misstrauisch und gab an, kein Geld zu bekommen und auch nicht im Besitz von Gold zu sein. Dennoch gab der Täter an, gerade in Linz zu sein und gegen 17:00 Uhr zum Haus zu kommen, um sie zu treffen, wo sie alles weitere besprechen könnten.
Traunerin reagierte richtig und alarmierte die Polizei
Mehrmals betonte der Mann, die Frau solel niemanden über das Telefonat informieren. Dennoch alarmierte die Traunerin nach dem Telefonat die Polizei. Zu einem Treffen zum vereinbarten Zeitpunkt kam es jedoch nicht.
Linz und Umgebung: Mindestens 15 Anzeigen in einer Woche
Insgesamt wurden diese Woche in Linz und Umgebung mindestens 15 Versuche von Nichten- und Neffentrickbetrügereien bei der Polizei angezeigt. Anrufe dürfte es aller Wahrscheinlichkeit wesentlich mehr gegeben haben. Zumindest entstand bei den angezeigten Fällen kein Schaden, da die Betroffenen die Betrugsabsicht – wenn auch nicht sogleich – erkannten und es somit zu keiner Geldübergabe kam.
Da die Betrüger ihre Anrufe fortsetzen, warnt die Polizei zum wiederholten Male und nachdrücklich vor den bislang unbekannten Tätern: Opfer von Anrufen mögen sich keinesfalls durch die mitunter schauspielerischen Leistungen der Betrüger zu Geldübergaben nötigen oder überreden lassen.