Mit Stolz präsentierte Oberösterreichs Integrations-Landesrat Rudi Anschober am Freitag den “1. oö. Integrationsbericht”. Darin gibt sich der Grünen-Politiker vorsichtig optimistisch, lobt die bisherige Integrationsarbeit während der Asyl-Krise 2015 und danach. Bereits zuvor stellte er u.a. das Integrations-Angebot des AMS vor.
“Herausforderung sehr gut gelöst”
Verfasst wurde der Integrationsbericht über das Jahr 2016 von den Landes-Verantwortlichen der Grundversorgung sowie der Integrationsstelle.
“Die Herausforderung der Quartiersuche für 20.000 Menschen konnte in OÖ sehr gut gelöst werden – mit über 500 Quartieren im ganzen Land verteilt. Niemand ist auf der Straße gelandet, es konnte erstmals eine äußerst dezentrale Struktur an Quartieren verwirklicht werden”, heißt es.
Asyl-Anträge sinken in OÖ
Zudem hätte man erfolgreich eine “flächendeckende Integrationsoffensive” starten können. „Ich bin sehr stolz auf dieses Oberösterreich der Solidarität und der großen Herzen! Allein von 2015 auf 2016 hat sich die Zahl der Gemeinden mit Asylquartieren auf 276 mehr als verdoppelt, schlussendlich wurden rund 83% der Gemeinden aktiv”, betont Anschober.
Mittlerweile wolle man aufgrund der sinkenden Zahl der Asylanträge in OÖ auch wieder Quartiere schließen. Zu den großen Problemen hinsichtlich der Kriminalität unter Asylwerbern in OÖ sowie den zunehmenden Problemen in Linz mit Asyl-Kriminalität gibt sich der “1. Integrationsbericht” jedoch sehr bedeckt.
Zweite Integrationsoffensive für Türken und Tschetschenen
Zugleich wird seitens der Integrationsbericht-Verantwortlichen angekündigt: “Vorbereitet wird nun vom Land OÖ eine zweite Integrationsoffensive für Teilgruppen von schon länger hier lebenden Migrant/innen, mit Fokus auf Teilen der Tschetschen/innen und Türk/innen.”

Scharfe Kritik an dem neuen “oö. Integrationsbericht” für 2016 übte der freiheitliche Klubobmann Herwig Mahr. Anschober habe 2015 und im vergangenen Jahr “sein Budget mehrmals überzogen”, erwähne dies jedoch nicht.
Mahr: Integrationsbericht “Schönfärberei”
“Wir haben keine unbeschränkten Mittel. Auch nicht für Asyl und später für Integration. Die Wurzel des Problems war die unkontrollierte Masseneinwanderung unter dem Vorwand des Asyls”, warnt Mahr mit Nachdruck. Es handle sich bei dem Integrationsbericht um “Schönfärberei”.
Vor den massiven Problemen der Asyl-Einwanderung in OÖ würden die Augen beharrlich verschlossen werden, unterstreicht Mahr.
Zahl arbeitsloser Asylberechtigter angestiegen
Bereits Ende April legte Anschober eine Zwischenbilanz zur “Integration am Arbeitsmarkt” vor. Demnach ist die Zahl der arbeitslosen Asylberechtigten in Oberösterreich leicht angestiegen. Ende 2015 lag sie bei 1.528 Personen, Ende 2016 bei 1.833 Personen. Zugleich hätte man Ende 2016 im Vergleich zu 2015 aber auch mehr Asylberechtigte vorerst in Jobs vermitteln können.
Einer Zunahme der zahlenmäßigen Asyl-Arbeitslosigkeit soll auch ein mehrsprachiger Wegweiser für den Einstieg in den Arbeitsmarkt entgegenwirken. Diese mehrsprachige Unterlage dient als Wegweiser für den Arbeitsmarkt-Einstieg u.a. für Asylwerber, Asyl-Helfer sowie verantwortliche Organisationen.
Info-Videos in sechs Sprachen
Interessant: Auf der zugehörigen Seite der Initiative “ZusammenHelfen in Oberösterreich. Gemeinsam für geflüchtete Menschen”, die von Anschober empfohlen und unterstützt wird, gibt es außerdem Links zu AMS-Videos in verschiedensten Sprachen. Angeboten werden die Videos u.a. auf Deutsch, den in Afghanistan gebräuchlichen Sprachen Darsi und Pashtu sowie auf Arabisch, Russisch und Englisch.
Die Videos, die bereits seit rund einem Jahr auf dem Youtube-Kanal des AMS Österreich zur Verfügung stehen, haben oft zwei- dreistellige Aufrufe.

Hinweise zur Finanz-Förderung
Neben Informationen zur finanziellen Förderung, dem Erstkontakt sowie allgemeinen Informationen werden u.a. in verschiedensten Sprachen Hintergründe zur Jobsuche im deutschsprachigen Österreich erklärt.
Dabei machen die AMS-Erklärvideos einen handwerklich sehr professionellen Eindruck:

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