Die Täter gingen äußerst skrupellos vor: Um für einen 28-jährigen Inder eine Aufenthaltserlaubnis in der EU zu erschleichen, sollen ein weiterer, 31-jähriger Inder sowie drei Türken eine 19-jährige Slowakin in einem Lokal im Bezirk Rohrbach eingesperrt haben! Ihre Cousine, die ebenfalls zum Opfer der Migranten-Bande wurde, informierte am 11. Jänner die Polizei.
Nach einer kurzen Befragung stellte sich heraus, dass die Frau Opfer einer erzwungenen Aufenthaltsehe werden sollte! Akut tatverdächtig: Ein 31-jähriger Inder aus Linz, ein 34-jähriger, türkischer Bruder des Lokalbetreibers sowie dessen 43-jähriger Bruder und der 33-jährige, ebenfalls türkische Cousin.
Nach Österreich gelockt
Der Inder soll am 8. Jänner die 20-Jährige unter Angabe falscher Tatsachen nach Österreich gelockt haben. Das klar kalkulierte Ziel: Die junge Frau sollte gegen Bezahlung den 28-jährigen Inder heiraten. Durch die Heirat sollte eine Aufenthaltsgenehmigung erreicht werden!
Die 20-Jährige wurde gemäß Medienberichten eingesperrt. Laut Angaben der Slowakin soll der Inder auch deren 19-jährige Cousine nach Österreich geholt haben. Auch diese wurde laut Polizei festgehalten und eingesperrt! Sie jedoch konnte nicht fliehen.
Rechtzeitig gerettet
Glück im Unglück für die gepeinigten Mädchen: Eine engagierte Dolmetscherin für Slowakisch hat die Angaben der gepeinigten 20-Jährigen zum Teil in ihrer Freizeit übersetzt und ständig Kontakt mit der Familie des Opfers gehalten. Sie nahm die entscheidenden Hinweise zum Aufenthalt der 19-Jährigen entgegen.

Denn der im Lokal gefangenen 19-Jährigen gelang es am 15. Jänner Fotos eines Folders mit den Daten des Standortes an ihre Familie in der Slowakei zu senden. Auf diese Weise konnte die Polizei den Aufenthaltsort ermitteln. In einem Raum im ersten Stock des Lokals wurde das Opfer angetroffen und befreit.
Anzeige auf freiem Fuß
Drei Verdächtige wurden vorübergehend festgenommen. Der 28-jährige Inder sowie die drei Türken wurden wegen Verdacht der Vermittlung beziehungsweise Eingehen von Scheinehen sowie Verdacht der Freiheitsentziehung auf freiem Fuß angezeigt.