Für seine Rede zur offiziellen Gedenkveranstaltung der Reichspogromnacht ist der Tiroler Landtagspräsident DDr. Herwig van Staa am Freitag wieder in jene Stadt zurückgekehrt, in der er einst zur Schule ging: nach Wels.
Ein Bericht von Chefredakteur Kurt Guggenbichler
Dieses Reichspogromnacht-Gedenken sei ein wertvoller und jährlich wiederkehrender Beitrag der Stadt zur Erinnerungskultur , betonte Bürgermeister Andreas Rabl.
Er erklärte auch in Hinblick auf die erfolgten Protestaktionen durch örtliche Antifa-Gruppen davor, dass mit solchen Veranstaltungen niemand sein politisches Süppchen kochen sollte.
Linke empört
Die Linken hatten sich bekanntlich über die Abhaltung einer Gedenkveranstaltung durch eine FPÖ-Stadtregierung aufgeregt. Dem hält Rabl entgegen, dass Gedenken parteiübergreifend stattzufinden hätten, weil es in Österreich eine Veränderungskultur geben müsse und daher auch FPÖ-Politiker Zeichen zu setzen haben.
Diese Ansicht vertritt auch Herwig van Staa, der 1942 in Linz geboren wurde, in Bad Leonfelden die Volksschule besuchte und mit dem Vater des heutigen Welser Bürgermeisters das Gymnasium Dr. Schauer-Straße in Wels besuchte, weil van Staa damals bei einem Onkel in Sipbachzell wohnte.
Langjährige Bekanntschaft mit Rabl
1960 maturierte er in Wels. Aus dieser Zeit datiert auch die Bekanntschaft mit der Familie Rabl, zumal es auch die Mutter des heutigen Tiroler Landtagspräsidenten war, die als Hebamme Andreas Rabl in der damaligen Welser Landesfrauenklinik zur Welt gebracht hat.
„Insofern“, sagte der heutige Welser Bürgermeister, „war sie die erste Frau, die mich zu Gesicht bekommen hat.“