Ihre antranierte Sportlermentalität rettete der 27-jährigen Radrennfahrerin vielleicht das Leben. Was sie am Dienstag durchmachen musste, erscheint unfassbar. Ein 33-jähriger polizeibekannter Besachwalteter “mit psychischen Problemen” entführt die Frau und misshandelt sie schwer. Glücklicherweise kommt sie frei und berichtet sogar selbst auf Facebook von ihrem Martyrium. Der Täter ist in Haft.
Für die österreichische Profi-Radsportlerin Nathalie Birli. erschien der Alptraum, den sie am Dienstag, den 23. Juli erdulden musste, wie aus einem schlechten Film. Gegen 17 Uhr war die Triathletin in der Nähe von Graz auf dem Rennrad unterwegs, als sie von einem Auto angefahren wurde. Statt zu helfen ging der KFZ-Lenker mit einem Prügel auf die Verletzte los. Er fesselte die junge Frau und zerrte sie in sein Fahrzeug. In Folge verschleppte er sein Opfer in ein abgelegenes Haus.
Polizei-Hundertschaft machte sich auf die Suche
Als seine Lebensgefährtin nicht wieder von ihrer Radtour auftauchte, alarmierte ihr Freund gegen 21 Uhr die Polizei. Eine Hundertschaft machte sich auf die Suche – erfolglos. Knapp vor Mitternacht meldete sich der Lebensgefährte wieder bei den Einsatzkräften. Ein Unbekannter hätte Nathalie und ihr Rennrad gerade nach Hause gebracht.
Gefangengehalten und misshandelt
Was war geschehen? Wie in Stephen Kings “Misery” wurde die Sportlerin in dem Haus des Kidnappers gefangengehalten und offenbar bedroht, misshandelt und brutal gefoltert. An körperlichen Schäden trug sie eine gebrochene Hand und eine Kopfverletzung davon. Dabei ist noch nicht geklärt, ob diese Verletzungen von der Kollision mit dem Fahrzeug oder den späteren Misshandlungen stammen. Unter anderem habe sie sich in eine Badewanne mit eiskaltem Wasser legen müssen. Aktuell hat das Opfer aber noch viele Gedächtnislücken, was den Tathergang und Ablauf des unfassbaren Geschehens betrifft.
Opfer wandte sich an die Öffentlichkeit
Nathalie B. wandte sich aus dem LKH Graz via Facebook selbst an die Öffentlichkeit:
“Tausend Dank an alle, die mich gestern gesucht haben – ihr hättet mich nicht finden können. Ich wurde angefahren, zusammen geschlagen, gefesselt und in ein kleines Haus abseits der Straße gebracht – wie in einem schlechten Film.
Gottseidank konnte ich mich befreien und bin bis auf einen gebrochenen Arm und eine Kopfverletzung wohlauf.”

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Durch Nervenstärke selbst befreit
Welche psychischen Folgen diese schreckliche Tat nach sich ziehen wird, will man sich nicht vorstellen. Während ihrer Entführung bewies die Profisportlerin aber Nervenstärke und Entschlossenheit. Es gelang ihr, den Entführer zu überreden, ihre Fesseln zu lösen. Obwohl er sie immer wieder mit einem Messer bedrohte, schaffte sie es, den offensichtlich geisteskranken Täter dazu zu überreden, sie nicht nur freizulassen sondern sogar nach Hause zu fahren.
Täter von Cobra-Einheit verhaftet
Mittels GPS-Daten aus dem Fahrrad-Computer konnte das Versteck des Verrückten lokalisiert werden. Eine schwerbewaffnete Einheit der Cobra verhaftete den Mann um 3 Uhr Morgens in seinem Wohnhaus. Er gilt als polizeibekannt, war aber bislang noch nicht durch Gewalttaten aufgefallen. Die Polizei spricht von “psychischen Problemen”. Aktuell werden alle Hintergründe ermittelt. Auch der Tatort, wo die Sportlerin angefahren und entführt wurde, wird zur Zeit noch gesucht.