ÖVP-Bildungsminister Heinz Faßmann hat am Montag seine Pläne für die verpflichtenden Deutschklassen vorgestellt. Schüler, die Deutsch nicht ausreichend beherrschen, werden zukünftig zum Großteil getrennt unterrichtet werden.
Faßmann zufolge sollen Kinder mit Deutschschwächen circa zwei Drittel aller Schulstunden gesondert unterrichtet werden.
Standardisierter Deutschtest
Steht ein Kind im Verdacht, nicht ausreichend Deutsch sprechen zu können, wird dies mithilfe eines standardisierter Deutschtest zu Beginn des Schuljahres geprüft. Besteht das Kind den Test nicht, kommt es in eine Deutschförderklasse.
Dort erhalten sie einen besonderen Sprachunterricht. Fächer wie Sport, Zeichen und Musik werden hingegen gemeinsam mit den anderen Klassen absolviert.
Lob quer durch die Bank
Vertreter aus nahezu allen Parteien stehen dem Vorhaben der Regierung positiv gegenüber. Der Landesparteiobmann der FPÖ Oberösterreich, LH-Stv. Dr. Manfred Haimbuchner, sieht es als notwendigen Schritt der Bildungs- und Integrationsmaßnahme.
„Nur wer ausreichend Deutsch kann, kann dem Regelunterricht folgen.“ betont er. Das Erlernen und Können von Deutsch sei ein wesentlicher Schlüssel für eine erfolgreiche Integration und ein geordnetes Zusammenleben.

Kritik an Finanzierung
Auch Landesrätin Mag. Haberlander begrüßt die Einführung von Deutschklassen. „Um am Unterricht teilhaben zu können, ist zuallererst das Beherrschen der deutschen Sprache unumgänglich. Durch die gezielte Förderung in den Deutschklassen, soll den Schülerinnen und Schülern rasch ermöglicht werden, am Regelunterricht teilzunehmen.“
Auch bei SPÖ und Neos zeigt man sich durchaus positiv. „Völlig offen ist allerdings, wie die benötigten zusätzlichen LehrerInnen und mehr Klassenräume finanziert und zur Verfügung gestellt werden“, kritisiert zugleich SPÖ-Bildungssprecherin Sonja Hammerschmid.
FP-Jugend erfreut
Hocherfreut zeigt sich auch Bundesrat Dr. Michael Raml über die Einführung von verpflichtenden Deutschklassen. „Diese freiheitliche Kernforderung, die die Bundesregierung nunmehr umsetzt, wird das Zusammenleben von jungen Österreichern und Zuwanderern verbessern.“
Als Bundesobmann der Freiheitlichen Jugend spricht er sich zusätzlich noch dafür aus, „dass es auch in staatlich geförderten Jugendzentren eine Deutschpflicht geben muss.“