Ein Kommentar von Chefredakteur Kurt Guggenbichler:
An alle Staatsverweigerer,
damit Ihr Euch keinen falschen Hoffnungen hingebt, sage ich es gleich vorweg: Ich bin kein Staatsverweigerer und will es auch nicht sein! Aber: Es gibt gute Gründe wie ein solcher zu fühlen. Neu sind solche Erscheinungen freilich nicht. Schon Ende der 1960er/Anfang der 1970er-Jahre, in der so genannten Flower-Power-Ära, gab es Menschen, die mit ihrem Staat und seiner Gesellschaft nichts mehr zu tun haben wollten, weil sie mit der Politik der damaligen Eliten nicht einverstanden waren und auch den allmählich immer stärker aufkommenden Stress nicht mitmachen wollten.
Die Politiker haben nichts gelernt
Was haben sie folglich gemacht? Sie sind ausgestiegen, haben sich dem System verweigert. Manche sind RAF-Terroristen geworden, andere zogen nach Gomera, bastelten dort Modeschmuck und haschten sich in den Tag hinein. Das waren die weniger Radikalen, die sich eher an dem damals von Peter Cornelius gesungenem Hit „Reif für die Insel“ orientierten.
Ihr Staatsverweigerer seid eine Spezies, die irgendwo zwischen diesen beiden von mir beschriebenen Aussteigertypen liegt. Die Inselaussteiger sind früher oder später wieder in ihre Heimatländer zurückgekehrt und auch die RAF ist in der Versenkung verschwunden, nachdem sie zuvor noch Menge leid verursacht hat. Ein ähnliches Schicksal wird wohl auch Euch, den Heimischen, beschieden sein. Bald werdet ihr, auch die Grünen, nur noch eine Fußnote der Zeitgeschichte sein. Eines aber muss man Euch lassen: Ihr habt zumindest das Aufbegehren probiert. Die Politiker haben daraus vermutlich nicht das Geringste gelernt,
befürchtet
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