Dass sich die Oberösterreicher in den letzten Tagen in den Einkaufszentren nicht gegenseitig auf die Füße getreten sind, war nicht nur der Tatsache ihres disziplinierten Verhaltens geschuldet, sondern wohl auch dem Umstand, dass sie nicht mehr so viel Geld zum Konsumieren zur Verfügung haben.
Corona reduziert nämlich auch die Realeinkommen der Bürger, und zwar um drei Prozent, wie die Nationalbank errechnete. Deren Gouverneur Robert Holzmann wundert sich darüber nicht, weil doch am Ende des Jahres auch unsere Wirtschaftsleistung (BIP) um 7,1 Prozent geschrumpft sein wird.
Gehaltserhöhungen und Luxuspensionen
Was angesichts dieser Lage aber verwundert, ist die Chuzpe unserer Politiker, die sich – Krise hin, Krise her – ihre Gehälter trotzdem per 1. Jänner um 1,5 Prozent erhöhen.
Bei Bundespräsident Alexander van der Bellen, der jährlich 354.648 Euro brutto kassiert, sind das 5.236 Euro brutto mehr. Wäre es nicht schön, wenn wir in Zeiten wie diesen auch in punkto Einkommen zusammenhalten und etwas aufeinander achteten, wie es in der Corona-Bekämpfungswerbung heißt?
Die selbstgenehmigte Gehaltserhöhung der Parlamentarier wird ihr Volk wohl kaum verstehen. Deshalb versucht man wohl, mit einer Diskussion um die ebenfalls unverschämten Luxuspensionen, die auch erhöht werden sollten, abzulenken. Ob’s gelingt?