Als „Alleinstellungsmerkmal Österreichs in der Welt“ bezeichnete der ausgediente Sozialminister Alois Stöger (SPÖ) das hohe freiwillige Engagement der Österreicher. Denn fast fünfzig Prozent der Bevölkerung engagieren sich ehrenamtlich in Bereichen wie Kultur, Sport, Soziales, Gesundheit, Katastrophenhilfe oder bei Rettungsdiensten.
Ein Kommentar von Elsa Mittmannsgruber
Ö braucht Freiwilligenarbeit
Mindestens 16 Milliarden Euro Jahreslohn würden die rund 720 Millionen freiwilligen Arbeitsstunden kosten. Stellen alle Ehrenamtlichen von einem Tag auf den anderen ihr Engagement ein, würde alles in Österreich zusammenbrechen. Die Freiwilligenarbeit ist ein Grundpfeiler unseres Systems.
Mit anderen Worten: ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl sowie Verantwortungs- und Pflichtbewusstsein sind unverzichtbare Säulen, auf die sich ein ganzer Staat stützt. Klingt selbstverständlich, ist es aber absolut nicht.
Verwurzelung und Eingebundenheit
Vor allem nicht, wenn das Zusammengehörigkeitsgefühl bröckelt, die Gesellschaft sich spaltet und immer mehr Menschen im Land leben, die keinen Beitrag für die Allgemeinheit leisten wollen – sondern im Gegenteil, nur nehmen.
Denn um unentgeltlich für Natur und Mitmenschen Kraft und Zeit zu geben, braucht es Verwurzelung, gegenseitige Kontrolle und Eingebundenheit sowie Identifikation mit einem Volk. Egoisten und Nutznießer sind dabei wie Parasiten, die das bereits kränkelnde System irgendwann zum Einsturz bringen. Ewig werden sich die Gutmütigen nicht ausnutzen lassen – auch, wenn es oft so scheint.