Peter Kolba, Klubobmann der Liste Pilz im Parlament, hat von Mainstream-Journalisten offenbar so richtig die Schnauze voll.
Ein Kommentar von Philipp Fehrerberger
Seit kurzem sperrt er reihenweise Journalisten auf Twitter, darunter auch ORF-Anchorman Armin Wolf und “Falter”-Chefredakteur Florian Klenk. Unter den “Gesperrten” sind aber auch reihenweise Politiker, etwa von den NEOS.
Kolba war 30 Jahre lang im Verein für Konsumenteninformation (VKI) tätig und leitete dort die Rechtsabteilung.
Klubobmann sperrt Twitter-Journalisten
Der brisante Hintergrund: Kolba teilte per Retweet am 31. März einen Beitrag vom Identitären Patrick Lenart, in dem es um die Berichterstattung zum Tullner Prozess ging. Die angeklagten Asylwerber wurden überraschend freigesprochen.
Kolba sagt, er habe nicht gewusst, dass es sich bei Lenart um einen Identitären handle, er habe den Tweet wegen seines Inhalts geteilt.
Die Presse hätte mE aufzuklären, wer das Urteil wie bekämpfen kann, es daher nicht fix ist und dass gelegentlich Recht und Gerechtigkeit zweierlei sein können. Diese Hammer-Schlagzeilen unterstützen, das Sparen bei der „unverständlichen Justiz“. https://t.co/S1jFqPjG2s
— Peter Kolba (@KolbaPeter) 31. März 2018
Mainstream geiferte
Weil sich Kolba aber im Gegensatz zu anderen Politikern wegen seines “Fehltritts” nicht augenblicklich einer devoten Selbstgeisselung hingab und öffentlich entschuldigte, um es den österreichischen Innenpolitik-Journalisten vom Mainstream recht zu machen, zauberten diese unentwegt einen Skandal daraus.
Wut auf “Empörungs-Antifaschisten”
Kolba gab trotzdem nicht klein bei und gab folgendes Statement ab: “Osterputz befreit. Shitstormer von Thalhammer, Klenk und dem Profil nicht mehr lesen zu müssen, ist sehr erholsam.
Diese seltsame Koalition aus konservativen Leitmedien, Gender-Aktivistinnen und erfolglosen Empörungs-Antifaschisten mag in ihrer Blase agitieren. Viel Spass dabei.”
Osterputz befreit. Shitstormer von Thalhammer, Klenk und dem Profil nicht mehr lesen zu müssen, ist sehr erholsam. Diese seltsame Koalition aus konservativen Leitmedien, Gender-Aktivistinnen und erfolglosen Empörungs-Antifaschisten mag in ihrer Blase agitieren. Viel Spass dabei.
— Peter Kolba (@KolbaPeter) 2. April 2018
“Investigativjournalisten”
Über eine Meldung von Anna Thalhammer, Innenpolitik-Journalistin bei der “Presse”, macht sich Kolba schlicht lustig – weil diese meint, sie würde “von allem Screenshots machen”.
Wuii, na von ihnen können Investigativjournalisten echt was lernen. https://t.co/DrlPYCLzbS
— Peter Kolba (@KolbaPeter) 2. April 2018
Inhalte zurückgehalten?
Er bezichtigt außerdem Falter, Presse und Profil, Inhalte der Liste Peter Pilz in ihrer Berichterstattung zurückzuhalten.
Falter, Presse und Profil empfinde ich nicht als Filter, sondern als Staudamm, wenn es darum geht, die Inhalte der Liste Pilz zurückzuhalten. https://t.co/7RjSc0GoWj
— Peter Kolba (@KolbaPeter) 2. April 2018
Streit mit “Falter”
Ein weiterer Hintergrund des Twitter-Geplänkels dürfte ein Bericht der weit links angesiedelten Wochenzeitung “Falter” sein.
Die Wiener Stadtpostille, die ihre Wurzeln in der linksextremen Hausbesetzerszene hat, fragte den Klubobmann in einer Überschrift: „Haben Sie eine Alleinerzieherin diskriminiert?“.
Video zum Fall
Es ging dabei um einen Fall der Gleichbehandlungsanwaltschaft. Laut Kolba sei der Fall klar, die Antwort auf die Frage ganz klar “Nein”, man habe aber beabsichtigt, dass die Überschrift bei flüchtigen Lesern hängen bleibt, so der Verbraucherschützer.
Kolba veröffentlichte zum Fall eine ausführliche Stellungnahme sowie ein Video:

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