Es dürfte der Meilenstein schlechthin für die österreichische Mikro- und Nanoelektronik-Industrie sein: Im Rahmen der Alpbacher Technologie-Gespräche hat Infrastrukturminister Norbert Hofer am Donnerstag die Ergebnisse monatelanger Verhandlungen bezüglich des Forschungsverbunds “Silicon Austria Labs” präsentiert.
„Ich freue mich, dass wir dieses millionenschwere Projekt zwischen dem Bund, den Bundesländern Kärnten, Oberösterreich, Steiermark sowie dem FEEI (Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie) heute besiegeln konnten“, betont Hofer. Die Rahmenverträge wurden durch die Kärntner Technologiereferentin und LH-Stv. Gaby Schaunig, die steirische Forschungslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl, den oberösterreichischen LH-Stv. Michael Strugl sowie Sabine Herlitschka, der Vorstandsvorsitzenden der Infineon Technologies Austria AG, unterzeichnet.
Forschungszentrum von Weltformat geplant
Das Silicon Austria Labs solle sich zu einem Forschungszentrum von Weltformat entwickeln. Hofer erklärt: „Vor dem Hintergrund der rasch fortschreitenden Digitalisierung und Automatisierung in der industriellen Produktion wird von Silicon Austria ein entscheidender Beitrag zur industriellen Standortsicherung in Österreich erwartet, der auf die vorhandenen Stärken der österreichischen Innovationslandschaft abstellt und diese gezielt zum Einsatz bringt.“
Konkret sollen Forschungskapazitäten auf dem Gebiet der “Electronic Based Systems” (EBS) zusammengeführt und ausgebaut beziehungsweise neu eingerichtet werden. Dabei gehe es um eine langfristige Stärkung sowie Weiterentwicklung der österreichischen Mikroelektronikindustrie und der industriellen EBS-Anwender.
Standorte in OÖ, Steiermark und Kärnten
Standorte des Forschungszentrums sollen sich voraussichtlich in Oberösterreich, der Steiermark sowie Kärnten befinden. Die Gründung ist für diese zweite Jahreshälfte geplant. Der Vollbetrieb wurde für Anfang 2019 angekündigt. Von Seiten des Infrastruktur-Ministeriums und der Bundesländer werden innerhalb der kommenden fünf Jahre jeweils 70 Millionen Euro in das Projekt fließen. Die österreichische Industrie hat sich bereit erklärt, die Finanzierungssumme der öffentlichen Hand zu verdoppeln. Dies ergibt ein Gesamt-Finanzierungvolumen von stolzen 280 Millionen Euro.