Anschober verkündet Rückkehr der Willkommenskultur

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In einer Pressekonferenz am Freitag präsentierte Integrations-Landesrat Rudi Anschober unter dem Titel “Integrationsmonitor” erstaunliche Zahlen. Demnach können etwa 70 Prozent der Befragten der Einwanderung etwas Positives abgewinnen und nur 23 Prozent sind der Flüchtlingsbewegung gegenüber klar negativ eingestellt. 

Junge Männer haben eher negative Meinung

In einer telefonischen Befragung erhob das Wiener SORA-Institut unter 704 Personen (Schwankungsbreite etwa vier Prozent) die Einstellung der Oberösterreicher zu Flüchtlingen und Zuwanderung. Besonders erfreut zeigt sich der Landesrat über das persönliche Engagement der Bevölkerung. So haben offenbar über 30 Prozent der Menschen für Flüchtlinge Geld gespendet, bei Sachspenden waren es sogar über 40 Prozent.

Besonders toll: Gemäß der Umfrage hat jede dritte Frau mit Matura aktiv mitgeholfen und ehrenamtlich bei der Flüchtlingshilfe mitgearbeitet. 23 Prozent aller Befragten hatten sogar schon beruflich mit Flüchtlingen zu tun. Welche Berufe das im Detail sind, bleibt unklar.

Landesrat Anschober, der in seiner Erwartungshaltung ein “negatives Bild befürchtet” hatte und klar machte, dass “es viele Herausforderungen gibt”, gab sich sehr positiv überrascht über die Ergebnisse.

Haben 30% keine Meinung?

Brisant: Etwa ein Drittel der Befragten haben offenbar sowohl positive als auch negative Ansichten, was teilweise in widersprüchlichen Ergebnissen ausartet. Diese Personen werden im Umfrageergebnis “Value Shifters” genannt. So haben 71 Prozent der Befragten angegeben, dass “es unsere Pflicht ist, Flüchtlinge aufzunehmen und menschenwürdig unterzubringen”. Aber 46 Prozent gaben an, dass “Österreich seine Grenzen dicht machen und keine Flüchtlinge mehr aufnehmen sollte.” Es gibt somit eine Schnittmenge von mindestens 17 Prozent, die diese beiden Fragestellungen bejaht hat.

Obergrenze: Diesmal aber wirklich

Die Flüchtlingsobergrenze von Vizekanzler Reinhold Mitterlehner bezeichnete der Landesrat als eine “Ablenkungsdiskussion”. Die ÖVP hatte angekündigt, diese Obergrenze von 35.000 auf 17.500 Personen halbieren zu wollen.

Laut Anschober werden allein in Oberösterreich etwa 14.000 Asylanträge in das neue Jahr mitgezogen und wöchentlich etwa 500 Anträge gestellt, womit diese Grenze bereits im Mai erreicht wäre. Anschober will den Integrationsmonitor nun jährlich durchführen lassen.

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