Geht es nach den Plänen der österreichischen Bundesregierung sollen vom Aus der Lehre für Asylwerber unter 25 Jahren vor allem Mindestsicherungs-Bezieher profitieren.
So plant Vizekanzler HC Strache (FPÖ), dass nun vor allem die 60.000 Mindestsicherungsbezieher unter 25 Jahren in Österreich verstärkt in den arbeitsmarktpolitischen Fokus rücken sollen. Die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) reagierte gelassen auf die Pläne der Regierung und mahnt eine „humane und pragmatische Lösung“ ein.
Verbesserung der Rot-Weiss-Rot-Card
Geht es nach den Plänen von WKÖ-Präsident Harald Mahrer soll ein eigener Niederlassungstitel zur Absolvierung einer Ausbildung für Lehrlinge aus Drittstaaten, als auch eine Verbesserung und Ausweitung der Rot-Weiss-Rot-Card in Österreich eingeführt werden.
Die Möglichkeit, dass Asylwerber unter 25 Jahren in Österreich überhaupt mit einer Lehrausbildung beginnen können, ist auf den ehemaligen Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) zurückzuführen, der sie im Jahr 2012 eingeführt hatte.

SP-Lercher kritisiert Regierung
Insofern ist es nicht weiter verwunderlich, dass es von Seiten der SPÖ große Vorbehalte gegen das Regierungsvorhaben gibt. SPÖ-Bundesgeschäftsführer Max Lercher kritisiert die schwarz-blaue Regierung und fordert, dass noch mehr junge Asylwerber in den Arbeitsmarkt gedrängt werden sollen. Er sieht in den geplanten Vorhaben eine „völlig falsche Arbeits-, Wirtschafts-, und Integrationspolitik“ und attestiert der Regierung sie wolle „Lohndumping“ betreiben.
Erfreut über das Aus der Asyl-Lehre zeigt sich FP-Bundesrat Michael Raml, der diese Maßnahme bereits seit längerer Zeit gefordert hat. „Asylwerbern den Zugang zur Lehre nicht länger zu ermöglichen, ist die folgerichtige Konsequenz der Bundesregierung, um die Debatte rund um die Abschiebung von Asylwerbern mit negativem Asylbescheid während der Lehrzeit zu beenden“, äußert sich der Bundesobmann der Freiheitlichen Jugend gegenüber dem „Wochenblick“. „Eine begonnene Lehre stelle demnach keinen Asylgrund dar und eine begonnene Lehre in Österreich ersetze somit auch keinen Asylgrund“, so Raml.