Weil die Gegner von Norbert Hofer nichts gegen ihn in der Hand haben, mit dem sie ihn politisch kalt stellen könnten, wird – wie ein aktueller Fall im Burgenland zeigt – seine Zugehörigkeit zu einer Burschenschaft hochgekocht, in der Hoffnung, ihn damit in eine Art “Nazi-Eck” rücken zu können.
Doch jene linken “Bedenkenträger”, die Hofer mit großem Einsatz zu diskreditieren versuchen, verdrängen, dass auch einige ihrer Idole einst stramme Burschenschafter waren, wie beispielsweise Karl Marx, Wilhelm Liebknecht oder auch Victor Adler. Ein Burschenschafter zu sein ist nichts ehrenrühriges, weshalb sich auch der Wiener Obersozialdemokrat Michael Häupl nicht für seine ehemalige Zugehörigkeit zu einer waffenstudentischen Mittelschulverbindung genieren muss wie „Wochenblick“-Brauchtumsexperte Walter Höferl (im Bild sitzend 3. v. l.) betont. Höferl ist ein Weggefährte Häupls in der Kremser „Rugia“ und erinnert sich an die gemeinsame Zeit:
„Ende der sechziger und anfangs der siebziger Jahre hatte ich als junger Fuchs und Bursch einen Bundesbruder, von dem ich damals noch nicht ahnen konnte, was einmal aus ihm werden sollte, nämlich Wiener Bürgermeister. Michael Häupl war Schüler an der damaligen Realschule, dem heutigen Bundesrealgymnasium Krems, wo er auch maturierte. Als Couleurnamen hatte er sich „Roland“ ausgewählt und ich hatte ihn als frisch gekeilter Fuchs gebeten, er möge mich als mein Leibbursch durch die Aktivzeit und die folgenden Semester begleiten. Ich bin im Mitgliederverzeichnis übrigens als Walter Höferl vulgo Siegfried angeführt.
Vorbildhaftes Mitglied
Unser Michl/Roland (im Bild hintere Reihe 3.v.l.) absolvierte eine ausgefüllte Aktivenzeit, glänzte mit seinen Referaten und als Redner ebenso wie in seinen Säbelmensuren. Auch als Fußballer in den Turnieren der Kremser Studentenverbindungen sowie als unterhaltsamer Gesellschafter bei diversen Kneipen machte Häupl eine gute Figur. Ein verantwortungsvolles Amt im Chargenkabinett füllte er als Fuchsmajor aus, dem die Ausbildung der jüngsten Mitglieder oblag, unter anderem in den Bereichen Geschichte, Geschäftsordnung, Couleur-Benehmen und öffentliches Auftreten. Auch zu Beginn seines Hochschulstudiums war Häupl noch unser Mitglied und schrieb uns Briefe, in denen er seine Unterstützung für den Bund anbot. Schlussendlich verließ er aber die JKM Rugia, um sich im Lager der Sozialdemokraten emporzudienen. In der SPÖ ist er heute bekanntlich einer der einflussreichsten Spitzenfunktionäre.“
Was für Häupl in Ordnung ist, ist es deshalb noch lange nicht im Falle von Norbert Hofer. Ein Schreiben, das dem „Wochenblick“ vorliegt, beweist, dass ein burgenländischer Bürgermeister bis zur letzten Sekunde versucht, seine Gemeindemitglieder vor der Wahl von Norbert Hofer abzubringen. Argument: „deutschnationaler Burschenschafter“. Na so was!