Von Balkonen aus wurde letzte Woche in mehr als 150 Theatern und Privatwohnungen in ganz Europa von linken Künstlern die fiktive „Europäische Republik“ und das „Ende der Nationalstaaten“ ausgerufen.
Ein Kommentar und Gedicht von Rene Rabeder
„Europäer ist, wer es sein will“
Die Initiatoren dieses Projekts waren der Autor Robert Menasse und die Politikwissenschaftlerin Ulrike Guerot. Besonders provokant formuliert wird im Manifest auch die Auflösung der nationalen Grenzen, mit den Worten: „Europäer ist, wer es sein will“. Es ist schwer, sich aus dieser Veranstaltung einen Reim zu machen. Ich will es trotzdem kurz (künstlerisch) versuchen:
Von Kopenhagen bis nach Wien, spart man sich noch den Muezzin. „Europa!“, hallt es durch die Gasse, gerufen wird es – von Menasse – hoch über’m Volk auf Bürger runter, „Europa“, ruft er, „wird jetzt bunter“.
Europa, klingt es vom Balkon, sei wichtiger als die Nation. Es ist der Linken großer Traum – „Gebt keinem Volke seinen Raum!“. Die Bürger unten müssen sehen, wie die Kulturen verloren gehen.
Wie in des Künstlers Manifest, die bunte Vielfalt rasch verbläst. Herkunft, Wurzeln, Tradition – längst tot, so heißt es vom Balkon. Von reicher Kost zu Einheits-Brei, geliebtes Land, Du warst einst frei.
Bevor man Dich mit allem mischt; Bevor Dein letztes Licht erlischt; Erheb Dich nochmal – Es ist Pflicht! Denn nicht als Tropfen nur im Teich, soll leben unser Österreich. Und schauen wir nicht genau hin, wird aus der Kunst der Muezzin…