Der ehemalige Vizekanzler Busek hat bei einer Veranstaltung in Weitra die derzeitigen Konflikte als „schleichenden Dritten Weltkrieg“ bezeichnet. Die weltweiten Krisen von der Ukraine über Syrien bis hin zu den Anschlägen in Europa sei das Werk von „Kräften, die die Gesellschaft an sich treffen wollen“.
Erinnerung an Krieg fehlt
Den Kommentaren, es hätte noch nie so lange Frieden in Europa gegeben, hält Busek entgegen, dass man den Ernst der Lage offensichtlich nicht erkannt hätte. Die schwindende Erinnerung an die letzten Kriege hätte dazu geführt, dass man sich heute kaum noch Gedanken über Konflikte bei uns machen würde. Die steigende Aggressivität, ein Mangel an geistiger Orientierung, sowie die Unwissenheit der Politik seien für ihn Indizien für die Negativentwicklung, die zu diesem „schleichenden Weltkrieg“ geführt hätten.
Kräfte am Werk
Für den Vizekanzler a.D. steht es außer Frage, dass sich auch die Form des stattfindenden Krieges gewandelt hat. Dieser hätte sich von offenen Konflikten zwischen Staaten zu einem “Hineinkriechen kriegerischer Auseinandersetzungen in die Gesellschaft” entwickelt. Deshalb gehe es auch nicht mehr um die einzelnen Ansprüche und Interessen von Staaten, sondern um die Zerstörung der Gesellschaft, hinter der Kräfte stecken würden, die Busek nicht konkret benennt.
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