Kanada rühmt sich seiner aufgeschlossenen, multikulturellen Gesellschaft – insbesondere Premier Justin Trudeau freut sich über den Zulauf muslimischer Zuwanderer. Erst vor wenigen Tagen erschütterte die Horror-Tat eines 25-jährigen Amokfahrers die Metropole Toronto: Zehn Menschen, darunter viele Frauen, wurden dabei getötet, 15 Fußgänger verletzt.
Ein Beitrag von Kornelia Kirchweger
Wie gut dort Integration funktioniert, zeigt vor allem der jüngste Fall eines Ehrenmordes: in Calgary hat ein Muslim seine Ex-Freundin im Auto mit 40 Messerstichen attackiert, versuchte, ihr die Kehle aufzuschlitzen und erschoss sie dann.
Angreifer erschossen
Der Mörder starb nach einer wilden Verfolgungsjagd in einer Schießerei mit der Polizei. Die Details des Ehrenmordes wurden auf Ersuchen der Familie des Mädchens von der Polizei veröffentlicht.
Sie gaben an, der 21-jährige Abderrahmane „Adam“ Bettahar und die 22-jährige Nadia El-Dib seien bis Ende 2017 ein Paar gewesen, hätten sich aber dann getrennt. Das Mädchen wollte ihr Leben selbstbestimmt und frei leben. Bettahar verkraftete das offenbar nicht.

Er schoss auf die Halbtote
Die beiden hatten sich offenbar in einer Shisha-Bar im Stadtzentrum getroffen. Nadia rief von dort spät nachts einen Freund an, und berichtete über eine Streiterei mit Bettahar. Laut Polizei fand man später seinen Wagen hinter einem Haus in der Nähe, in dem er auf Nadia einstach.
Trotz schwerer Verletzungen sei sie aus dem Auto entkommen. Bettahar sei ihr gefolgt und habe die halbtot auf dem Boden Liegende erschossen. Die Waffe hatte er zwei Wochen davor legal gekauft. Laut Polizei wurde Nadias Leiche erst nach Meldung von Anrainern gefunden.

“Glich einer Kriegsszene”
Über einen Haftbefehl wurde Bettahar vier Tage später auf einer Autobahn aufgespürt. Die Polizei verfolgte ihn. Bettahar verschanzte sich, es kam zum Schusswechsel und er wurde getötet. Ein Lkw-Fahrer vor Ort sagte, das Ganze glich einer Kriegsszene, es seien 30-40 Schüsse gefallen, Bettahar hatte offenbar auch ein Gewehr.
Die Schwester von Nadia bezeichnete den Mörder als „verstörten jungen Mann, der glaubte, er habe das Recht, seine Ex-Freundin zu töten, weil sie nach ihren eigenen Regeln leben wollte und einen Mann ablehnte, der darauf bestand, dass sie bei ihm blieb“.
Schwester: Mörder war verstörter, junger Mann
Der Ehrenmord fällt für die Polizei unter „häusliche Gewalt“, obwohl die beiden, laut Eltern, nicht mehr zusammen waren, bestätigte der zuständige Polizist Paul Wozney. Die Familie von Nadia hätte den Mörder gerne vor Gericht gesehen, um mehr über sein Motiv zu erfahren.
Aber jetzt sei sie froh, dass der Mann „nicht mehr da draußen sei. Eine Freundin von Nadia forderte beim Begräbnis, mehr Rechte für Frauen, die aus solchen vergifteten Beziehungen herauswollen.