Noch sehr gut sind die Querelen rund um HC Strache in Erinnerung, dem niemand glauben schenken wollte, dass ein Lebensmittelpunkt in Wien liegt, bis sich die Bezirkswahlbehörde anders entschied. Nun ist ein weiterer, viel prominenterer Fall ans Licht gekommen. ÖVP-Stadtrat Wölbitsch posiert für die Presse gerne als Radfahrer – könnte sich nach Erkenntnissen der Wiener FPÖ aber in Wahrheit täglich mit einem Fahrer nach Krems kutschieren lassen. Auf Kosten des Steuerzahlers?
“ÖVP-Stadtrat Wölbitsch. Stadtrat mit dem Klapprad. Nie haben wir dich mit diesem Fahrrad gesehen, außer in den Zeitungen und Medien. Liegt das vielleicht daran, dass du in Wahrheit jeden Tag zwischen Krems und Wien pendelst?“, beginnt der FPÖ-Landtagsabgeordneter Leo Kohlbauer seinen Vortrag in einem schneidigen Video.
1.800 Kilometer pro Woche?
Darin ist zu sehen, wie Stadtrat Wölbitsch mehrfach als Beifahrer in einen BMW einsteigt. Dabei stellt Kohlbauer eine steile Rechnung auf. Denn würde der Fahrer jeden Tag frühmorgens aus Wien kommen um Wölbitsch in Krems abzuholen und ihn am Abend wieder zurückbringen, wären dies jeden Tag vier Fahrten zu 90 Kilometer, in Summe also 1.800 Kilometer pro Woche – und dies möglicherweise auf Kosten des Steuerzahlers.
https://www.facebook.com/leokohlbauer/posts/4387907061280993
ÖVP dementiert erbost
Die ÖVP dementiert diese Vorwürfe vehement. Über die Zeitung Österreich lässt sie Kohlbauer ausrichten, dass der Stadtrat “natürlich in Wien” wohnen würde und dort auch seinen Hauptwohnsitz habe. Dafür empfände man es als einen Akt “fehlender Fairness”, dass die FPÖ offenbar anderen Parteien Privatdetektive hinterher schicken würde.