Der grüne Integrations-Landesrat Rudi Anschober hat in einer Pressekonferenz die neuesten Zahlen zu Arbeitsmarkt und Asyl präsentiert und neue Forderungen gestellt.
Prinzipiell sieht Anschober die Entwicklung in Oberösterreich sehr positiv. Er betonte den hohen Arbeitswillen der Asyl- und subsidiär Schutzberechtigten und die wichtige Hilfe von NGOs und Zivilgesellschaft.
Deutschkurse bereits während der Zeit als Asylwerber, die rasche Anerkennung von Ausbildungen sowie die positive Stimmung der Arbeitgeber gegenüber Flüchtlingen würden zu den guten Zahlen beitragen.
Anstieg arbeitsloser Asylberechtigter
Von 3.241 Menschen die aus der Grundversorgung entlassen wurden, konnten 1.704 Personen direkt am Arbeitsmarkt oder in Schulungen untergebracht werden. Das entspricht etwa 52 Prozent. Generell ist in Österreich aber seit Beginn 2017 ein starker Anstieg an arbeitslosen Flüchtlingen zu spüren. In Wien stieg die Zahl etwa auf 18.000 Erwerbslose an.
Anschober sieht zwar einen guten Start, will nun aber eine Arbeitsmarktoffensive für Flüchtlinge. Dazu sollen eine Qualifizierungsoffensive für Nichtqualifizierte, schnellere Anerkennungen von Ausbildungen und eine Ausweitung der Deutschkurse gehören. Durch diese sollen die Kosten der Mindestsicherung gesenkt werden. Was diese Maßnahmen den Steuerzahler in weiterer Folge kosten und wie groß der angenommene Nutzen ist, lässt Anschober im Detail offen.
Umstrittene Petition
Im Anschluss über den Bericht zu der Arbeitsplatzsituation von Asylberechtigten stellt Anschober noch einmal die Forderungen seiner umstrittenen Asylwerber-Petition. Die Unterschriften dazu hat Anschober jetzt an die freiheitliche Sozialministerin Beate Hartinger-Klein übergeben. Auch für Personen deren zukünftiger Aufenthaltsstatus nicht klar ist, will Anschober den Arbeitsmarkt schrittweise öffnen.
Für Personen mit Lehrstelle fordert er gar einen Schutz vor Abschiebung, sollte der Asylantrag abgelehnt werden oder das Bleiberecht auf sonstige Art entzogen werden.
Zweifel an Qualifikation und Aussagen
Auch bei den Anerkennungs-Modi will Anschober nachbessern. Viele Asylwerber können keinen Nachweis über ihre Ausbildung bringen und müssten mühselige Anerkennungsprüfungen über sich ergehen lassen.
Ob man den Angaben der Asylwerber aber in jedem Fall Glauben schenken kann, darf angezweifelt werden, da sowohl bei Alter als auch bei Ausbildung oftmals nicht die Wahrheit gesagt wird. Auch sind viele der Ausbildungen nicht mit den hohen österreichischen Standards zu vergleichen.