Die jetzt veröffentlichte Kriminalstatistik erschüttert: Demnach stieg die Zahl der Vergewaltigungen um rund neun Prozent – in einem Jahr!
Nur bestimmte Sexualdelikte aufgeschlüsselt
Am Montag präsentierte Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) die Kriminalitätsstatistik für das Jahr 2016. Sexualstraftaten wurden dabei nur als Unterpunkt bei Gewaltdelikten aufgezeigt. Als Hauptkategorien geführt wurden Wohnraumeinbruch, KFZ-Diebstahl, Gewaltkriminalität, Cybercrime und Wirtschaftskriminalität.
Im Bericht werden zunächst die Straftatbestände “schwere” sexuelle Belästigung (§§ 201 – 207b StGB) als Gruppe angeführt und gesondert die sexuelle Belästigung nach § 218 StGB.
Die erste Gruppe betrifft fast nur schwere Sexualstraftaten wie etwa Vergewaltigung, (§ 201 StGB), Geschlechtliche Nötigung (§ 202 StGB) oder “(Schwerer) sexueller Missbrauch von Unmündigen” (§ 206, § 207 StGB). Diese Straftaten-Gruppe wird im offiziellen Bericht jedoch nicht weiter aufgeschlüsselt.
“Wochenblick”-Anfrage klärt auf
“Wochenblick” hat nachgehakt: Auf Anfrage erklärt die Leiterin des Büros für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit vom Bundeskriminalamt Mag. Silvia Strasser detailliert die Vorgehensweise bei der Statistikerstellung: “Wir haben gewisse Bereiche, die zusammengefasst werden, auch bei der Wirtschaftskriminalität wird das so gehandhabt. Dafür gibt es keinen bestimmten Grund, es wird von internen und externen Experten, die in die Erstellung der Statistik mit eingebunden sind, so entschieden. Die Vorgehensweise ist eine Expertenfrage und nicht in Stein gemeißelt, in unserem Fall wurden eben einige Delikte zusammengefasst. Allerdings geben wir auf Nachfrage natürlich Aufschluss über die einzelnen Paragrafen.”
Der Einblick in die Detailstatistik zeigt: Vergewaltigungen stiegen von 2015 zu 2016 um rund 9 Prozent:

Auffallend ist außerdem, dass viele Sexualdelikte von 2014 auf 2015 sanken, von 2015 auf 2016 aber wieder anstiegen (ausführliche “Wochenblick”-Berichterstattung folgt).
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Immer mehr „Fake News“ sind in den Medien im Umlauf. Doch wie soll man mit diesem Phänomen umgehen? Zu dieser Frage hat der „Wochenblick“ am 9. März in Linz eine Veranstaltung organisiert.