Juncker ist ein Sinnbild für den Zustand der EU

Wankelmütig

Juncker ist ein Sinnbild für den Zustand der EU

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Am Wochenende machte ein Video von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker die Runde, das einen sichtlich beeinträchtigten EU-Kommissionspräsidenten zeigt, der beim torkelnden Aufstieg auf ein Podest gestützt werden musste.

Ein Kommentar von Chefredakteur Christian Seibert

Fotoaufnahmen zeigten ihn gar im Rollstuhl. Sofort tauchten Gerüchte auf, der Luxemburger, dem eine große Liebe zu französischem Wein und dem Mischgetränk Gin-Tonic nachgesagt wird, habe wieder einmal einen über den Durst getrunken. Bereits im Jahr 2015 soll er betrunken zu einem EU-Gipfeltreffen erschienen sein.

Schmerzender Ischias-Nerv

Damals wurde er im lettischen Riga dabei gefilmt, als er verschiedene Staatsmänner weinlaunig begrüßte. Den ungarischen Premierminister Viktor Orbán bezeichnete er lautstark als „Diktator“ und ohrfeigte ihn anschließend. Diesmal lautet die offizielle Begründung für Junckers Zustand, er habe mit Schmerzen des Ischias-Nervs zu kämpfen.

Diese Version kaufen ihm viele Internet-Nutzer nicht ab, die ihn in Sozialen Netzwerken mit Häme übergießen. Österreichs Journaille kümmerte sich einmal mehr nicht um das besorgniserregende Auftreten eines EU-Spitzenrepräsentanten, sondern stürzte sich stattdessen auf jene Kritiker, die einen Zusammenhang mit seinen Ausfällen der Vergangenheit sahen.

paradise papers eu
Dem EU-Kommisions-Präsidenten Jean-Claude Juncker schwebt ein zentralistischer EU-Großstaat ohne Grenzen vor.

Viele Alleingänge und wenig Union

Doch was Junckers Zustand tatsächlich ausgelöst hat, ist zweitrangig, steht er doch sinnbildlich für jenen der EU. Die Verhandlungen um den Brexit ziehen sich, die von Merkel gewünschte zwangsweise Verteilung von Flüchtlingen innerhalb der EU wird am Veto der Visegrád-Staaten zerschellen und auch in der Außenpolitik gibt es nach wie vor viele Alleingänge und wenig Union.

Und auch, wenn Thinktanks über die etablierten Medien immer wieder die Wichtigkeit der EU als Friedens- und Wirtschaftsprojekt verbreiten, sind es weniger die Botschaften, die Menschen von einer Idee überzeugen, als vielmehr die Überbringer eben dieser. Zieht man diese Erkenntnis in Betracht, so kann man nur zu einem Urteil gelangen: Jean-Claude Junckers Auftreten ist eine Schande für die EU!

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