In der “Trumauer Stubn”, dem Volksheim der Marktgemeinde Trumau im Bezirk Baden, hing der Haussegen zwischen Vorstand und Geschäftsführerin Sandra S. (32) und Koch Mario S. (33) schief. Das Ehepaar arbeitete rund um die Uhr und kam gemeinsam auf satte 2.537 Überstunden!
„Wir haben immer wieder gesagt, dass die Öffnungszeiten angepasst werden müssen. Wir haben an manchen Tagen 14 Stunden und mehr gearbeitet und ohne für Überstunden bezahlt zu werden“, so Sandra S.
Ehepaar zittert um 51.536 Euro
Im August dieses Jahres schickte dann Anwalt Gottfried Forsthuber einen Brief an das Volksheim und verkündete, der Verein Volksheim hätte sich entschlossen, seine Betriebs-GmbH in Konkurs zu schicken. Das Ehepaar S. zittert nunmehr um seine 2.537 Überstunden. Dabei geht es um stattliche 16.188 Euro für Mario S., 35.348 Euro für Sandra S.
„Der Vorstand des Vereins Volksheim besteht fast nur aus SPÖ-Gemeinderäten. Auch Bürgermeister und Nationalrat Andreas Kollross war mit dabei. Als Geld gefordert wurde, haben die SPÖ-Vertreter den Laden eiskalt dicht gemacht“, so Anwalt Forsthuber gegenüber „Heute“.
Bürgermeister zweifelt an Überstunden
Der SPÖ-Ortschef Andreas Kollross behauptet: „Ich habe keine Ahnung ob es diese Überstunden gibt. Die „Trumauer Stubn“ ist eine eigene Gesellschaft mit eigener Geschäftsführung. Die Zuständigkeit für Überstunden, Dienstpläne, Öffnungszeiten, usw. liegt also ausschließlich dort und nicht beim Eigentümervertreter (Verein Volksheim) und schon gar nicht beim Bürgermeister. Wenn es Ansprüche von Arbeitnehmern gibt, regelt diese in Konkursfällen in Österreich der Insolvenzfond. Warum soll das bei der Familie S. anders sein?“
Forsthuber zeigt sich erstaunt, dass der rote Ortschef Kollross nichts gewusst haben will? Er sei schließlich in jede große Entscheidung eingebunden gewesen.
Wasser gepredigt – Wein getrunken?

Via Facebook hat sich nun auch Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) in die Sache eingebracht. „SPÖ-Kollross ist hier voll und ganz in die Verantwortung zu ziehen, da er laut der Geschäftsführerin in alle großen Entscheidungen, die Trumauer Stub’n betreffend, eingebunden war“, so Strache, der sich weiters die Frage stellt:
„Wie konnte es zu solch einer Ansammlung von Überstunden kommen, speziell in Anbetracht des von der SPÖ so oft diskutierten ‘12 Stunden Tages’? Hat man hier groß Wasser gepredigt, aber gleichzeitig mit einem “Plan A XL“ kräftig (roten) Wein getrunken und die Arbeitnehmer Tag und Nacht arbeiten lassen?“
Kein Geld für nächtelange Arbeit?
Sandra S. fragt abschließend: „Ich finde es einfach schäbig, wie mit uns umgegangen wird. Wir haben nächtelang gearbeitet und sollen jetzt kein Geld bekommen?“