In Wiens Gemeindebauten leben zu über 60 Prozent Migranten. Geht es nach Dominik Nepp, so soll sich das zukünftig ändern. Er will zumindest die straffällig gewordenen Migranten nicht mehr von “Wiener Wohnen” betreut sehen.
Die Wiener Gemeindebauten prägen nicht nur das Stadtbild, sondern sind vor allem sozial nicht aus der Millionenstadt wegzudenken. Seitdem auch Migranten einen Zugang zum sozialen Wohnbau bekamen, hören die Ärgernisse nicht mehr auf.
Gemeindebau: vom Arbeiter zum Ausländer
Um der großen Armut der Arbeiter im Wien der Jahrhundertwende Herr zu werden, errichtete die Wiener Sozialdemokratie die Bauten, die fortan billigen Wohnraum für die Wiener schaffen sollten. Zuvor war das Leben der armen Leute von Obdachlosigkeit und dem sogenannten Bettgehertum geprägt.
2006 öffnete die SPÖ die Gemeindebauten auch für Ausländer. Seither brodelt es in den Bauten, kulturelle Auseinandersetzungen stehen an der Tagesordnung.

Wohnraumknappheit
Dennoch verliert der Gemeindebau nicht an Attraktivität. Wer in Wien leistbar wohnen möchte, wird oft nicht drum herumkommen, sich einen “Vormerkschein” für “Wiener Wohnen” zu organisieren. Die zunehmende Wohnraumknappheit führt zu steigenden Mietpreisen und einer härter werdenden Konkurrenzsituation auf dem Wohnungsmarkt.
Für rechtschaffene Staatsbürger
Dominik Nepp möchte jetzt zumindest die kriminellen Zuwanderer aus den Bauten der Wiener loswerden: “Es ist nicht einzusehen, dass kriminelle Ausländer vom sozialen Wohnbau profitieren, während rechtschaffene bedürftige österreichische Staatsbürger keine geförderte Wohnung erhalten“.
Viel mehr will Nepp, dass österreichische junge Familien, Alleinerzieher, ältere Menschen oder Studenten, die sich auf dem freien Markt keine Wohnung leisten können, möglichste rasch eine Sozialwohnung erhalten.