Die Bekämpfung des Drogenhandels in Linz kann Bürgermeister Klaus Luger getrost der Polizei überlassen, bei der dieses Problem in den besten Händen ist. Deshalb muss der Stadtchef nicht unbedingt auch noch Polizeichef werden, es sei denn, er hätte andere Gründe.
Ein Kommentar von Kurt Guggenbichler
Luger braucht Gmunden und Ried nicht beneiden
Zum Besten für die Bevölkerung wäre eine Polizei, die an die Weisungen eines Bürgermeisters gebunden ist, sicher nicht. Man kennt das aus den USA, wo die Sheriffs am Gängelband der Ortschefs hängen, die ihre Ordnungshüter auch gern zweckentfremdet verwenden. Oberösterreichische Städte wie Gmunden oder Ried, die eine eigene Stadtpolizei haben können, weil sie keine Statutarstädte sind, braucht Luger nicht zu beneiden.
Bessere Entwicklungsmöglichkeiten
Vermutlich werden eher Gmunden und Ried bedauern, keine Statutarstädte zu sein, weil sie dann sehr viel mehr Handlungsspielraum gegenüber der Bezirksverwaltungsbehörde hätten. Die Stadt Wels, die selbst auch einmal eine Stadtpolizei unterhielt, deren Einsatzbereich an den Grenzen des Nachbarortes Thalheim endete, hat 100 Jahre um das Stadt-Statut gekämpft, weil die Gemeinde dadurch bessere Entwicklungsmöglichkeiten bekam. Das wiegt letztendlich sehr viel mehr als die Betreibung einer eigenen Polizei, so sehr sich dies auch mancher Ortschef wünschen mag. Die Verfassung wird man deswegen wohl nicht ändern wollen.