Ex-Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) rief seinen Nachfolger Wolfgang Peschorn dazu auf, Bosnien-Herzegowina bei der Unterbringung von Migranten zu unterstützen.
“Oder wollen wir, dass sich diese Leute auf den Weg zu uns machen und bald an der österreichischen Grenze stehen? Ich glaube nicht”, so der FPÖ-Klubobmann in einer Aussendung am Freitag.
Land sei Hotspot für Migranten
Das von Kickl geführte Innenministerium habe Bosnien-Herzegowina Anfang des Jahres mit Hilfsgütern und Material für Notunterkünfte “massiv unterstützt”. Das Land sei aktuell ein Hotspot für Migranten. Der FPÖ-Politiker forderte deshalb: “Das Mindeste, was die Bundesregierung jetzt tun könnte, ist, dem Land wieder bei deren Unterbringung zu helfen.” Die Migranten könnten sich im Flüchtlingslager Vucjak mit einem Hungerstreik “den Weg nach Mitteleuropa und damit auch noch Österreich freipressen”, warnte er außerdem.
“Balkanroute ist sperrangelweit offen”
Gernot Darmann, Kärntner FPÖ-Landesparteiobmann, besuchte das Camp Vucjak und bilanzierte in seiner heutigen Aussendung seinen “mehrtägigen Lokalaugenschein”. “Die angeblich geschlossene Balkanroute ist sperrangelweit offen! Auch derzeit warten tausende Wirtschaftsmigranten an der bosnisch-kroatischen Grenze auf eine Weiterreise nach Mitteleuropa!”
ÖVP als möglicher “Tourguide im Asylverfahren”
Kickl und Darmann forderten die Bundesregierung deshalb auf, Maßnahmen zum Schutz der südlichen österreichischen Grenzen vor illegaler Migration zu treffen. Beide äußerten auch Befürchtungen einer Regierungsbeteiligung der Grünen. In einer Koalition mit den Grünen, so Kickl, werde die ÖVP “statt des konsequenten Torwächters gegen illegale Migranten eher den Tourguide im Asylverfahren geben.”