Gerüchte über die Nachfolge von Landeshauptmann Josef Pühringer in Oberösterreich wollen nicht abreißen, die Medienlandschaft rätselt weiterhin, wer das Erbe antreten könnte. Favoriten sind vor allem Thomas Stelzer (49) und Michael Strugl (53), doch auch Vizekanzler Reinhold Mittlerlehner kommt vermehrt ins Gespräch.
Werner Pöchinger spricht in der Kronen-Zeitung, dass sich die Beziehung Stelzer-Strugl von einem „Paarlauf“ zu einem Wettkampf entwickelt hätte. Und: „Zumindest wenn es um Fachkompetenz geht, sollte Strugl in der Machtfrage die Nase vorne haben.“ Dem gegenüber steht die Option, dass eben dieser Michael Strugl an die Spitze der Energie AG wechseln könnte. Damit wäre er nicht der erste (und nicht der letzte) Landespolitiker, der in einem politiknahen Unternehmen versorgt werden würde. Für Günther Oswald vom „Standard“ wirft diese Personal-Spekulation ein „Schlaglicht darauf, wie in Österreich noch immer Toppositionen bei Unternehmen der öffentlichen Hand vergeben werden“. Für ihn ist Langzeit-LH Pühringer eine „Lame Duck“, wie Amerikaner einen handlungsunfähigen Politchef bezeichnen. Für „Wochenblick“-Redakteur Wilhelm Holzleitner ist die ÖVP-Personaldiskussion „ein klassisches Beispiel von Machterhalt in der Volkspartei“.
Was tun mit Mitterlehner?
„Was kann man einem Spitzenpolitiker wie Vizekanzler Reinhold Mitterlehner anbieten, wenn in der ÖVP alles neu wird?“ fragt Holzleitner und fasst die Gerüchte in der Bevölkerung zusammen: „Ein Landesrat oder gar ein 08/15-Amterl wird zu wenig sein. Das Einzige, mit dem man einen Ex-Bundespolitiker gerade noch vertretbar wegloben könnte, wäre der Posten eines Landeshauptmannes. Darum heißt es für Pühringer bis 2017 durchhalten. Es sei denn, für Mitterlehner tut sich noch ein Türl Richtung Brüssel auf.“ Dort gebe es schließlich einen nahezu unerschöpflichen Fundus an Top-Positionen.
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