Landnahme gebilligt: Mehr Macht und Geld für Wenige

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Landnahme gebilligt: Mehr Macht und Geld für Wenige

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Staaten sollten dazu da sein, ihre Völker zu schützen und nicht deren Wohlergehen gegen Macht und Geld einzutauschen. Für Letzteres ist das Phänomen der Landnahme eines von vielen Beispielen. Familien verlieren ihre Lebensgrundlage, sie werden vertrieben oder ihnen wird der Zugang zu Wasser verwehrt.

Ein Kommentar von Elsa Mittmannsgruber

Hinter dieser Ausbeutung stecken oft Großkonzerne, die von ganzen Regierungen den Rücken gestärkt bekommen. Der „kleine Mann“ interessiert beim großen Geschäft nicht, umso weniger, je globaler und gigantischer die Märkte sind. Der Krieg gegen kleinstrukturierte, regionale Landwirtschaft tobt aber nicht nur in ärmeren Ländern, die von mächtigen ausgebeutet werden. Wir sehen ihn auch in reichen Ländern wie Österreich, zum Beispiel in Form des Bauernsterbens.

Ernährungssouveränität der Bevölkerung

Kleinbauern können kaum überleben und je rücksichtsvoller sie sich gegenüber Tier und Pflanze verhalten, desto mehr zahlen sie drauf. Sie aber sind die Keimzelle der Ernährungssouveränität einer Region. Sie sind es, die da sind, wenn plötzlich Lieferengpässe drohen. Und sie können uns auch ohne Erntehelfer oder Futtermittel aus dem Ausland versorgen. Für die Bevölkerung in einer Region also nur ein Gewinn, viele kleine Bauern in ihrem Ort zu haben. Für die Industrie, die Großkonzerne und Lobbyisten jedoch nicht.

Abhängigkeit und Konzentration von Macht

Ein zweiter Aspekt sowohl der Landnahme als auch des Aushungerns der Kleinbauern ist Macht. Die Zentralisierung von Ressourcen auf wenige „Big Player“ bedeutet Abhängigkeiten auf der einen Seite und eine enorme Konzentration von Macht auf der anderen. Dezentralisierung und die Möglichkeiten von kleinstrukturierter Versorgung bewirken das Gegenteil und würden ein nachhaltiges Leben für Mensch und Natur begünstigen, der großflächigen Ausbeutung der Umwelt entgegenstehen. Um das zu fördern, müssten die Staaten aber entsprechende Rahmenbedingungen schaffen. Das benötigt ebenso eine Rückkehr zu mehr nationaler Souveränität. Derzeit entwickeln wir uns jedoch genau entgegengesetzt.

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