Mit den Worten „Mehr Fairness, mehr Transparenz, mehr Wahlfreiheit und mehr Individualität“ kündigte Familienministerin Sophie Karmasin das neue Kindergeldkonto an, welches mit 1. März 2017 in Kraft treten soll. Kritiker beklagen jedoch, dass mit der neuen Regelung massive Kürzungen vorgenommen wurden.
Die bisher zur Auswahl gestandenen vier Pauschalvarianten (30+6, 20+4, 15+3 und 12+2) verschmelzen nun zu einem „Kindergeld-Konto“ mit einer fixen Summe von 12.366 Euro für einen Elternteil bzw. 15.499 Euro für beide Elternteile.
Oberösterreichs Familienreferent und LH-Stv. Dr. Manfred Haimbuchner beklagt: „Dieses neue Kontosystem stellt für den Großteil der Familien eine Leistungskürzung dar. Die Verlierer sind eindeutig jene Familien, die sich für die beliebte Langvariante entscheiden. Etwa die Hälfte aller Kinderbetreuungsgeld-Bezieher wählte bislang diese Variante und erhielt damit in Summe 13.266 Euro. Mit dem neuen Kindergeldkonto erhalten sie folglich nur noch 12.366 Euro und damit um 900 Euro (!) weniger!“.
Fehlende Werteanpassung
Haimbuchner sieht das Problem in der fehlenden Werteanpassung. Während Löhne, Pensionen und viele weitere Dinge jährlich wertangepasst werden wurde das Kinderbetreuungsgeld seit seiner Einführung im Jahr 2002 noch nie erhöht.
Wäre das Kinderbetreuungsgeld jährlich wertangepasst worden, müsste das Kinderbetreuungsgeld heute etwa 17.162 Euro betragen. Stattdessen bekommt eine Mutter mit der neuen Regelung ab dem 1. März 2017 fast 5.000 Euro weniger.
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