Ist Patriotismus heute schon ein Todesurteil? In Spanien offenbar schon. Weil in der Stadt Saragossa ein Mann Hosenträger in den Farben der Nationalflagge trug, wurde er von Linksextremisten ins Koma geprügelt. Er starb nach kurzer Zeit im Krankenhaus. Unter spanischen Internet-Nutzern herrscht Unfassbarkeit und Trauer ob der besonders grausamen Tat.
Ein Beitrag von Kornelia Kirchweger
Der spanische Innenminister verurteilte die Tat inzwischen scharf. Es müsse Null-Toleranz für jede Form von extremistischer Gewalt geben. Er wünsche, dass der Täter rasch verurteilt werde.
Spanier werden patriotisch
Seit dem Konflikt um Kataloniens Abspaltung (“Wochenblick” berichtete) hat das Zur-Schau-Stellen der eigenen Flagge bei Spaniern zugenommen.
Innenminister Juan Ignacio Zoido, verurteilte jetzt den politisch motivierten Mord aufs schärfste. Er bezeichnete den mutmaßlichen verhafteten Täter, Rodrigo Lanza, als „sehr radikal“. Die Mehrheit der Spanier möchten in einem Land leben, wo niemand angegriffen wird, weil er eine Fahne trage und diese oder jene Ansicht habe.
Man dürfe daher keiner Art von Radikalismus zustimmen und müsse gegen jede Art von Gewalt vorgehen. „Jetzt müssen wir jedenfalls vereint mit der Familie und Freunden des Opfers sein“, sagte Zoido. Der Innenminister erwähnte auch, dass der „mutmaßliche“ Mörder schon früher einen Polizisten in Barcelona attackiert habe.

Linke Mord-Doktrin: Unseren Hass, den könnt ihr haben…
Lanza und drei weitere Komplizen, darunter zwei bisher nicht identifizierte Frauen, hatten Anfang den 55-jährigen Víctor Láinez wegen seiner „patriotischen Hosenträger“ in einer Bar in Saragossas Altstadt angestänkert, ihn als „Faschisten“ beschimpft, verfolgt und mit einer Eisenstange ins Koma geprügelt.
Er und seine Mittäter hätten dem am Boden Liegenden daraufhin noch einige Tritte verpasst, bevor sie flohen. Augenzeugen beschreiben, dass Lanza dem Opfer den Schlag mit der Eisenstange verpasste.
Láinez erlitt wenige Tage später im Krankenhaus den Hirntod. Seine Familie musste die schwere Entscheidung treffen, die lebenserhaltenden Maschinen abzuschalten.
Láinez stammte aus Barcelona und lebte seit Jahren in Saragossa. Nachbarn beschreiben ihn als “gesellig, extrovertiert und respektvoll”. Er liebte Motorräder und verbrachte viel Zeit in Motorradclubs. Láinez und sein mutmaßlicher Mörder kannten einander nicht.
Täter schwer kriminell
Lanza und ein Komplize wurden kurze Zeit später festgenommen. Der angebliche Mittäter wurde wegen unterlassener Hilfeleistung angezeigt und ist jetzt wieder auf freiem Fuß. Der mutmaßliche Mörder ist eine „Ikone“ der linksextremen und antifaschistischen spanischen Hausbesetzerszene und hat gute Kontakte in den Stadtrat, der von der linken Partei “Podemos” dominiert wird.
Er gehört der Gruppe “Zaragoza Antifascista” an. Alle Verdächtigen sollen im seit sieben Jahren besetzten sozialen Zentrum Kike Mur in Saragossa ein und aus gehen, das vom Stadtrat von Saragossa geschützt wird.
Verletzte einen Polizisten schwer
Lanza hat bereits einmal fünf Jahre im Gefängnis gesessen. 2006 hatte der 33-jährige Chilene mit spanischem Pass anlässlich der Räumung eines von Linksextremisten besetzten Hauses einen Polizisten durch einen Steinwurf so schwer verletzt, dass dieser bis heute querschnittsgelähmt ist.
Die linken Gruppen mobilisierten sich daraufhin zur Verteidigung von Lanza und behaupteten, die Räumung habe nur darauf abgezielt, die Hausbesetzer ins Gefängnis zu bringen. Der Strafverteidiger, der Lanza damals vertrat, war der heutige stellvertretende Bürgermeister von Barcelona, Jaume Asens Llodrà.