Nach dem Alkohol-Verbot am Linzer Hessenplatz (“Wochenblick” berichtete) hat sich die Lage dort deutlich beruhigt. Doch die Problem-Alkis und Suchtkranken halten sich nun vermehrt am Südbahnhofmarkt auf. Jetzt drängt der Linzer OÖVP-Vizebürgermeister Bernhard Baier auf ein Alkoholverbot in der Linzer Innenstadt! Der Linzer Sicherheitsreferent und FPÖ-Vizebürgermeister Detlef Wimmer verweist auf “Wochenblick”-Anfrage auch auf den Einsatz von Ordnungsdienst und Polizei.
Denn am Südbahnhofmarkt kommt es jetzt beinahe täglich zu Reibereien – das Problem hat sich verlagert. „So kann’s nicht weitergehen“, erklärt Baier und will nun im Rahmen eines “Stufenplans” die Gangart verschärfen!
Baier fordert “Sozialarbeit”
Zuerst wolle Baier laut “Kronen-Zeitung” ein Alk-Verbot am Südbahnhofmarkt erreichen, anschließend eines für die gesamte Innenstadt. Ausgenommen seien hierbei Veranstaltungen, Marktstände und der Ausschank in Gastgärten.
Vorbild ist dabei Graz: Dort gilt seit 2012 ein flächendeckendes Alkoholverbot in der Innenstadt. Dieses soll sich laut Verantwortlichen bewährt haben. „Alkoholverbot (ausgenommen Gastronomie) und Schutzzone sind wie schon im Hessenpark auch am Südbahnhofmarkt nur ein erster wichtiger und unerlässlicher Schritt um Missstände einzudämmen. Mindestens genauso essenziell sind nachhaltige Sozialmaßnahmen. Die Lösung kann nur in der Sozialarbeit und Prävention liegen”, betont nun Baier.
Er erklärt zugleich: „Es ist klar, dass das Alkoholverbot kein Problemlöser ist. Es käme ja auch niemand auf die Idee zu sagen, das Drogenverbot löst die Drogensucht. Umgekehrt kann aus der Erlaubnis Alkohol im öffentlichen Raum zu konsumieren nicht der Freibrief abgeleitet werden, dass alles erlaubt und toleriert wird.“

Wimmer will Maßnahmenbündel
Der Linzer Sicherheitsreferent und Vizebürgermeister Detlef Wimmer (FPÖ) warnt indes im Exklusiv-Interview mit dem “Wochenblick” vor einer zu naiven Sichtweise. “Das Problem ist vielschichtig. Nur ‘Sozialromantik’ oder nur ein ‘neues Verbot’ wären zu wenig. So wie am Hessenplatz die Sozialarbeit parallel zum Einsatz von Polizei und Ordnungsdienst verstärkt wurde, wäre es auch am Südbahnhof sinnvoll!”, fordert Wimmer ein Maßnahmenbündel.