SÖZ-Parteigründer Hakan Gördü setzt sich für die Errichtung eines männerfreien Schwimmbades in Wien ein. Die SÖZ preist das Projekt als „Zeichen der Fortschrittlichkeit” an. Kritiker warnen aber vor einer fortschreitenden Islamisierung.
„Wir schaffen ein Bad nur für Frauen in Wien” wirbt ein Post auf der Facebook-Seite der neu gegründeten Partei „Soziales Österreich für die Zukunft” und spricht dabei vornehmlich muslimische Frauen als Zielgruppe an. Initiator der Willensbekundung ist der Spitzenkandidat der SÖZ für die Wienwahl 2020, Hakan Gördü, ehemaliger Vize-Vorsitzender des AKP-nahen Vereins UETD (Union Europäisch-Türkischer Demokraten, jetzt UID).
„Emanzipatorischer Akt”
Als Beweggrund für ein reines Frauenschwimmbad gibt die SÖZ an, sich für „mehr geschützte Räume für selbstbestimmte Frauen”, einsetzen zu wollen. Der „Druck der Gesellschaft oder der Modewelt” wäre für viele Frauen eine enorme Last, deswegen würden Frauenbäder einen „empowernden Effekt” haben und wären gar „ein Zeichen der Fortschrittlichkeit und Akzeptanz”.
Frauenbäder oder separate Schwimmtage für Frauen sind in islamischen Ländern üblich. Männliche Kinder dürfen in der Regel bis zum 12. Lebensjahr mitgebracht werden, danach gilt für sie auch ein Besuchsverbot, da Burschen im Islam laut Scharia mit 12 als heiratsfähig gelten.
Islamkritiker wie Laila Mirzo warnen aber: „Diese Geschlechtertrennung ist der erste Schritt zur Verbannung der Frau aus dem öffentlichen Raum. Dies als emanzipatorischen Akt der Frauenbewegung verkaufen zu wollen, ist an Heuchelei nicht zu überbieten!”.