50 der 144 volljährigen Migranten, die vom italienischen Küstenwache-Schiff „Diciotti“ im sizilianischen Catania an Land gegangen waren und der Bischofskonferenz anvertraut wurden, sind jetzt laut Angaben des italienischen Innenministeriums untergetaucht.
Italiens Innenminister Matteo Salvini ging mit den untergetauchten Migranten in einem ersten Statement hart ins Gericht.
„Entschieden zu verschwinden“
Die Flüchtlinge aus Afrika hätten anscheinend „so sehr Bedarf an Schutz, einem Dach über dem Kopf und einer Decke gehabt, dass sie sich entschieden zu gehen und zu verschwinden“, so Salvini, der noch weiter nachlegte:
„Das ist die x-te Bestätigung dafür, dass diejenigen, die in Italien ankommen, keine Skelette sind, die vor Krieg und Hunger fliehen.“

Kardinal verteidigt Migranten
Der italienische Kardinal Francesco Montenegro hat dagegen die Entscheidung der Migranten verteidigt, die Aufnahmezentren zu verlassen. Die Migranten kämen nicht nach Europa, “um Gefangene zu sein oder in eine Armee einzutreten”. Das Verlassen der Aufnahmezentren “sollte Europa daran erinnern, dass es an der Zeit ist, Entscheidungen zu treffen”, betonte Montenegro.
Sorge wegen Tbc- und Krätze-Ausbruch
In den sozialen Medien äußern Bürger indes ihre Sorge darüber, dass die umherirrenden Migranten vom Ausbruch verschiedener Krankheiten auf der „Diciotti“ betroffen gewesen seien. So seien auf dem Schiff laut ORF unter anderem Tuberkulose (Tbc) und Krätze ausgebrochen.
Sowohl Krätze als auch Tuberkulose gelten als risikoreiche Infektionskrankheiten. Inwiefern sich auch jene Migranten, die nun ihre Aufnahmezentren verlassen haben, damit angesteckt haben, ist vorerst ungewiss.