Bereits im Herbst 2016 berichtete “Wochenblick” exklusiv in der Druckausgabe: Gegen Kanzlerberater Tal Silberstein liegt ein Haftbefehl in Rumänien vor. Bundeskanzler Christian Kern wurde jetzt damit konfrontiert.
Ein Kommentar von Kornelia Kirchweger
„Das ist Unsinn”, heißt es abwehrend. Er wolle sich damit nicht auseinandersetzen, betont der immer mehr in die Kritik geratende Ex-ÖBB-Chef.

Krimineller als Kanzlerberater?
Ein Krimineller als Kanzlerberater, aber Augen zu und durch? Ist das der Neue Deal und zugleich der neue Stil? ÖVP-Generalsekretär Werner Amon bestätigt: Der Haftbefehl existiert in Rumänien. Wegen “Verdachts der Korruption, Geldwäsche und organisierten Kriminalität”, unterstreicht Amon. Hintergrund: Es geht um einen mutmaßlich illegalen Immobiliendeal im Wert von rund 150 Mio. Euro!
Mittlerweile haben einige ÖVP-Abgeordnete dazu eine parlamentarische Anfrage an den Innenminister gerichtet. Wie „Die Presse“ berichtet, fordert Amon von Kern jetzt eine „Ehrenerklärung“, dass dieser Herr nicht mehr für ihn aktiv ist. Das ist jetzt aber ganz blöd. Silberstein war (und ist?) für die SPÖ-Kern als Berater aktiv. Man vermutet, er habe auch beim jüngsten Wels-Auftritt von Kern Regie geführt (“Wochenblick” berichtete).
Warum ist sowas möglich?
Kern gibt sich trotz der Anschuldigung entspannt: Er wolle sich nicht damit auseinandersetzten, man solle mit dem Betroffenen selbst sprechen. Wäre das nicht seine Aufgabe? Kern weiter: „…weil das genau die Diskussionen sind, von denen die Österreicher bis da oben genug haben“.
Nein, nicht die Diskussionen darüber haben wir satt, sondern dass so etwas überhaupt möglich ist. Und – obwohl erwiesen – auch noch eiskalt als Unsinn abgetan wird.
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