In Niederösterreich haben um 17:00 die letzten Wahllokale geschlossen und die und vorläufigen Ergebnisse liegen vor. Die ÖVP kann demnach mit genau 50 Prozent der Stimmen ihre absolute Mehrheit halten.
Die SPÖ kommt auf 23,7 Prozent und gewinnt leicht dazu. Die FPÖ kann mit 14,9 Prozent einen großen Zugewinn von 6,7 Prozent verzeichnen und wird aller Wahrhscheinlichkeit nach ihre Mandatszahl von vier auf acht verdoppelt.
Die Grünen kommen auf 6,4 Prozent und die NEOS auf 4,9 Prozent. Die beiden Kleinparteien schaffen somit Einzug in den Landtag.
ÖVP kämpfte um absolute Mehrheit
Bei der Landtagswahl 2013 konnte die ÖVP mit dem damaligen Landeshauptmann Erwin Pröll ihre absolute Mehrheit trotz Verlusten mit 50,79 Prozent verteidigen.
Nach derzeitigem Stand gelang dies der ÖVP mit der aktuellen Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner erneut.
In Niederösterreich herrscht – wie in Oberösterreich – das Proporzsystem. Dabei stellen grundsätzlich alle im Landtag vertretenen Parteien nach ihrer Mandatsstärke Landesräte, faktisch werden jedoch nur die größeren Parteien berücksichtigt.
Landbauer: „Futter” für die Mainstream-Medien
Zuletzt war der Wahlkampf von einem „Skandal” rund um den FPÖ-Spitzenkandidaten Udo Landbauer überschattet.
Es tauchten etwa 20 Jahre alte Liederbücher der Mittelschulverbindung von Landbauer auf (er hat die Mitgliedschaft mittlerweile ruhend gestellt, Anmerkung), die NS–verherrlichende Texte enthielten. („Wochenblick” berichtete).
Die Aufregung über die Liedtexte hatte den Charakter einer Staatsaffäre erreicht, nachdem sich von Kanzler und Vizekanzler abwärts Politiker aller Couleur entsetzt zu der Angelegenheit äußerten.
VdB forderte Rücktritt: Abgekartetes Spiel?
Obwohl Bundespräsident Van der Bellen schon zu Beginn der Woche zur Causa befragt wurde, war zu dieser Zeit in seinen Aussagen von einem etwaigen Rücktritt Landbauers keine Rede. Im Gegenteil sagte er noch, er „werde sich hüten, sich in den NÖ-Landtagswahlkampf einzumischen”.
Doch am Samstag – just einen Tag vor der Wahl – fordert Van der Bellen plötzlich doch den Rücktritt Landbauers. Insider sprechen deshalb von einer „geplanten Kampagne”. Die Proponenten der Anti-Landbauer Kampagne sollen demnach das Liederbuch schon deutlich länger gehabt haben, sich aber den „richtigen Zeitpunkt” ausgesucht haben.