Jeder vierte Stellungspflichtige ist untauglich, in Wien sogar jeder dritte! Bundesheer und Rettungsdienste klagen über den verheerenden Nachwuchsmangel. Neben gesundheitlicher Untauglichkeit spielen auch die geburtenschwachen Jahrgänge eine große Rolle. Mit ihrem Vorschlag will die ÖVP nun die Tauglichkeitskriterien lockern.
In ihrem Wahlprogramm fordert die ÖVP eine Teiltauglichkeit, wie sie in der Schweiz bereits Praxis ist. Wer nur teiltauglich ist, soll in Zukunft „für eine Verwendung im Büro, in der Küche oder einer anderen individuell passenden Tätigkeit“ zur Unterstützung in Heer oder Zivildienst eingesetzt werden. Für eine völlige Befreiung von der Wehrpflicht muss laut ÖVP-Klubchef August Wöginger eine körperliche oder geistige Behinderung vorliegen.
Ehemaliger ÖVP-FPÖ Plan
Die Senkung der Tauglichkeitskriterien stand bereits unter der Türkis-Blauen Regierung auf dem Plan, konnte jedoch wegen dem vorzeitigen Koalitionsende nicht mehr umgesetzt werden. Nun prescht die ÖVP mit diesem Thema in den Wahlkampf vor. Indes prüft eine Arbeitsgruppe im Bundesheer schon seit Monaten eine Reform der Tauglichkeitskriterien. Die Hauptursachen für eine Untauglichkeit der potentiellen Rekruten sind Bewegungsarmut, Übergewicht, Sehschwächen und psychische Probleme.