Der ehemalige Bundesrat und türkischstämmige Integrations-Experte Efgani Dönmez ist mit sofortiger Wirkung aus der Partei “Die Grünen” ausgetreten. Es sei “nicht mehr meine Partei”, betonte der in Oberösterreich aufgewachsene Politiker.
Anlass für den Austritt sei eine Entscheidung aus dem Büro des grünen OÖ-Integrations-Landesrat Rudi Anschober gewesen.
Anschober gegen Asylheim-Besuch mit Identitären-Boss
Denn Dönmez wollte gemeinsam mit dem Wiener Identitären-Boss Martin Sellner ein Flüchtlingswohnprojekt in Leonding besuchen. Den ungewöhnlichen Vorschlag machte Dönmez bei einer Diskussion der beiden 2016 im Rahmen des beliebten Gesprächformats “Talk im Hangar-7” auf Servus TV.
Dort hatte der damalige Grünen-Politiker Dönmez Sellner angeboten, “doch mit Flüchtlingen direkt und persönlich in Kontakt zu treten” – in Begleitung von Dönmez und einem Servus TV-Team. Sellner willigte ein, nun wollte Dönmez bei Anschober und der zuständigen NGO einen konkreten Termin vereinbaren. Das Anschober-Büro hat inzwischen bestätigt, dem gemeinsamen Besuch eine Absage erteilt zu haben.

“Grüne mutieren zur Sekte”
“Gerade die Grünen heften sich auf die Fahnen, dass sie gegen Extremismus sind. Da gibt es dann eine konkrete Aktivität diesbezüglich, und die erste Reaktion darauf ist eine politische Intervention seitens des zuständigen Landesrats Rudi Anschober, indem er den Austausch verbietet, und die Spitze der Landespartei stellt sich auch noch hinter diese Entscheidung. Statt die Menschen in die Mitte der Gesellschaft durch Begegnung und Austausch zu führen, spielen die Grünen bei der Polarisierung federführend mit. Die Grünen mutieren immer mehr zu einer Sekte”, betonte nun Dönmez.
“Es ist die Entscheidung von Efgani Dönmez. Und die gilt es zu akzeptieren”, kommentierte OÖ-Grünen-Chefin Maria Buchmayr den Austritt kurz und knapp. Polit-Insider berichten bereits, dass Dönmez seitens der ÖVP Angebote erhalten haben. Demnach sei es vorstellbar, dass Dönmez auf der Liste von Sebastian Kurz für die kommende Nationalratswahl kandidiere.
Dönmez bald bei ÖVP?
Dieser dementierte ein solches Gespräch. Er saß von April 2008 bis Oktober 2015 für die Grünen im Bundesrat, wurde jedoch 2015 nicht mehr neu nominiert. Es seien “Querdenker in den eigenen Reihen unerwünscht“, kommentierte der Integrations-Kritiker damals die Entscheidung seiner ehemaligen Partei.
“Wochenblick” hat 2016 ein ausführliches Video-Interview mit dem renommierten Querdenker aus Oberösterreich geführt:

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