Paukenschlag: Italien verschärft Einwanderungs-Gesetz deutlich

Salvini: Kein Platz für Wirtschaftsflüchtlinge

Paukenschlag: Italien verschärft Einwanderungs-Gesetz deutlich

[responsivevoice_button voice="Deutsch Female" buttontext="Vorlesen"]

Auf Initiative von Innenminister Matteo Salvini (Lega) hat Italien seit Anfang Dezember ein deutlich strengeres Einwanderungs- und Sicherheitsgesetz. Salvini meinte dazu, Kriegsflüchtlinge seien willkommen, Wirtschaftsmigranten nicht.

Ein Kommentar von Kornelia Kirchweger

Wer lügt, braucht kein Asyl

Das Gesetz sei eine klare Botschaft an Migranten und Schlepper. Ziel des „Salvini-Dekrets“: weniger Asyl, konsequente Abschiebungen, Vermeidung von Sozialmissbrauch, Bekämpfung von Terror und der Mafia.

Der „geduldete Status“ für Personen, die nicht als Flüchtling anerkannt sind, wurde abgeschafft. Diesen gab es davor bis zu zwei Jahren, inklusive Zugang zu Sozialleistungen. Asyl gibt es nur mehr für echte Flüchtlinge. Als „grundlos“ wird ein Asylansuchen eingestuft, bei Falschangaben, Verweigerung von Fingerabdrücken, Abschiebebescheid, Bedrohung für Sicherheit im Land, illegale Einwanderung ohne sofortigen Asylantrag.

migranten italien asylbewerber magda beretta
Italienische Bürgermeister warnen eindringlich vor der Aufnahme neuer Migranten, ihre Gemeinden sind längst überfordert. Im Bild: Bürgermeisterin Magda Beretta von der Gemeinde Senago (Großraum Mailand). Der “Wochenblick” hat mit ihr 2017 exklusiv über die Asyl-Krise und die dramatischen Folgen gesprochen.

Heimaturlaub hat Konsequenzen

Zur Identitätsprüfung können Migranten laut dem renommierten “Gatestone Institute” bis zu 30 Tage in Hot-Spots an den EU-Außengrenzen sowie weitere 180 Tage in Rückführungszentren festgehalten werden.

Asylwerbern wird der Schutz entzogen beziehungsweise ihr Asylverfahren unterbrochen, wenn sie folgende Straftaten verüben: Drohungen oder Gewalt gegenüber Beamten, Körperverletzung, weibliche Genitalverstümmelung, Diebstahlsdelikte. Wer auch nur kurzzeitig in die Heimat reist, verliert den internationalen und subsidiären Schutz.

diciotti migranten salvini
Italien stöhnt unter der übers Mittelmeer kommenden Masseneinwanderung aus Afrika.

Neu: Prinzip der „Binnenflucht“

Für eine zentrale Aufsicht über den Asylprozess und zur Beschränkung des Zugangs zu Sozialleistungen, ist auch die Unterbringung von unbegleiteten Minderjährigen, echten Flüchtlingen und sonstigen Asylwerbern neu geregelt. Für Abschiebungen gibt es mehr Geld: 1,5 Millionen Euro für 2019 und weitere 1,5 Millionen für 2020.

Neu ist das Prinzip der „Binnenflucht“: ein Asylwerber, der in einer anderen Region seines Heimatlandes sicher ist, erhält keinen internationalen Schutz. Die Liste der sicheren Länder wird erweitert. Asylwerber, die aus einem dieser Länder kommen, müssen beweisen, dass ihnen in der Heimat Gefahr droht.

Terroristen verlieren Staatsbürgerschaft

Wer nicht durch Geburt Italiener ist – die Staatsbürgerschaft also erst später erhalten hat – und wegen Terrorismus verurteilt wurde, dem kann die Staatsbürgerschaft innerhalb von drei Jahren nach Verurteilung entzogen werden.

Zur Vermeidung von Auto-Terroranschlägen dürfen Autoverleiher Kunden besser kontrollieren. Die Polizei darf in Städten mit über 100.000 Einwohnern Taser einsetzen.

Paukenschlag: Italien verschärft Einwanderungs-Gesetz deutlich TEILEN
Share on facebook
Facebook
Share on twitter
Twitter
Share on linkedin
LinkedIn
Share on whatsapp
WhatsApp
Share on telegram
Telegram
Share on reddit
Reddit
Share on email
Email
Ähnliche Artikel
Schlagwörter
NEWSLETTER

Bleiben Sie immer aktuell mit dem kostenlosen Wochenblick-Newsletter!

Neuste Artikel
vor 22 Tagen, 20 Stunden, 23 Minuten
vor 22 Tagen, 22 Stunden, 23 Minuten
vor 23 Tagen, 8 Stunden, 23 Minuten