Schmuggeln Drohnen jetzt Waffen in unsere Gefängnisse?

Schmuggeln Drohnen jetzt Waffen in unsere Gefängnisse?

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Aus Deutschland und der Schweiz sind bereits Fälle bekannt: Vereinzelt versuchten Schmuggler, Drogen, Handys und sogar eine Waffe in Gefängnisse zu schmuggeln.

Die Justizvollzugsanstalt Lenzburg (JVA) im Schweizer Kanton Aargau hat darauf bereits mit der Installation einer Früherkennung reagiert. Die Anlage soll sämtliche Flugobjekte wie Drohnen, Ballone und Modellflieger erfassen.

Österreich gegen Drohnen gerüstet?

In Österreich hat sich bereits die Klagenfurter Justizanstalt für den Ernstfall vorsichtig gerüstet. Dort wurden dünne Drahtseile über die Innenhöfe gespannt, damit sich die Schmuggel-Drohnen dort verfangen. Ein Päckchen Kokain könnte jedoch problemlos von oben abgeworfen werden und durch das weitmaschige Netz in einen der Höfe fallen.

“Da bisher keine einschlägigen Vorfälle bekannt sind, lässt sich sagen, dass wir hier nicht nur über ein ‘Frühwarnsystem’ verfügen, sondern auch für zukünftige Szenarien, die sich dann aus der technologischen Weiterentwicklung ergeben, vorbereitet sind”, beantwortete das Justizministerium nun eine entsprechende Anfrage des Nationalratsabgeordneten Philipp Schrangl (FPÖ) aus Linz.

Zugleich heißt es in der Anfragebeantwortung jedoch auch, es gäbe lediglich in Klagenfurt Anti-Drohnen-Seile. Auch der Einsatz von Greifvögeln zur Drohnenabwehr wird offenbar nicht als notwendig betrachtet. Denn bisher hätte es in Österreichs Gefängnissen noch keine Fälle von Schmuggel-Drohnen gegeben.

Gefährliche Weiterentwicklung

“Ich will, dass unsere Gefängnisse präventiv gegen Drohnen vorgehen! Wir sollten nicht warten bis etwas passiert. Dann kann es nämlich unter Umständen sogar für die Rettung eines Menschenlebens zu spät sein!”, drängt Schrangl nun.

“Bei Neu- und Umbauten im Strafvollzug wird das in der Anfrage relevierte Bedrohungsszenario grundsätzlich mitberücksichtigt. Ich merke aber an, dass derzeit im Bereich der Drohnen und der Drohnenabwehr eine rasante technische Weiterentwicklung zu beobachten ist, die sich auf Bedrohungslage und mögliche geeignete Gegenstrategien auswirkt. Der Markt der Drohnenabwehrtechniken wird daher von uns genau sondiert”, beruhigt Justizminister Wolfgang Brandstetter.

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