Seit das südafrikanische Parlament Ende Februar für die Enteignung von weißen Farmern ohne Entschädigung stimmte, nehmen offenbar Angriffe auf weiße Grundbesitzer zu. In Zimbabwe gab es eine ähnliche Entwicklung, als der frühere Diktator Robert Mugabe im Jahr 2000 viele weiße Farmer entschädigungslos enteignete.
Ein Report von Kornelia Kirchweger
Regierung dementiert
Hungersnot und der Zusammenbruch der Wirtschaft waren in Simbabwe die Folge. Die Regierung Südafrikas dementiert laut “Reuters” indes rassistisch motivierte Übergriffe auf Weiße. Morde an Farmern seien Teil des generellen Problems mit der Kriminalität in Südafrika.
Diebstähle, Einbrüche und Raub sind im Land an der Tagesordnung. 2016 und 2017 wurden rund 52 Menschen pro Tag in Südafrika ermordet, berichtet die Webseite “Africa Check” unter Berufung auf die südafrikanische Polizei.
Hilferufe auf Twitter
Mittlerweile häufen sich auf Twitter Berichte über Angriffe auf weiße Farmer im Land: Der südafrikanische Nutzer „Dee“ postete ein Foto, das ein regelrechtes Schlachtfeld mit abgehackten Körperteilen von Kühen zeigt. Dabei steht: “In Südafrika werden die Kühe unserer Farmer in der Nacht auf der Weide angegriffen. Sie hacken sie lebendig zu Tode…wir können nicht einmal unsere Tiere schützen. Bitte helfen Sie uns, diese satanischen Taten öffentlich zu machen.” Die Tiere wurden offenbar ohne näheren Zweck gefoltert beziehungsweise gequält. Der BBC und andere englischsprachige Mainstream-Medien berichten über zahlreiche ähnliche Attacken auf Farmer und deren Höfe.
In south africa our farmers cows are attacked in the pastures at night. They hack them while alive. Our farmers are so distraught. We cannot even help our own animals. Please spread the word about what satanic acts are taking place!#farmmurders #Trump pic.twitter.com/aiFs6Gwd6R
— Dee (@dee01green) 13. Dezember 2018
Erschütterndes Video
Der User „Traditional Mike“ postete ein Video, darunter steht: “Schaut, wie ein weißer Südafrikaner brutal von einem gewalttätigen Mob angegriffen wird. Das passiert die ganze Zeit. Wo ist Hilfe? Wo ist die Hilfe des Staates?”
Watch as a white South African is brutally assaulted by a vicious mob. This kind of thing happened all the time. Where is the help? Where is the international assistance? #SouthAfrica @deered01 @JoyLinPark @YaniMeyer1 @TuckerTx1776 @RealBiddle @jemce @StopPlaasmoorde @Navarre_RN pic.twitter.com/JmicYzJaWj
— ?Traditional Mike ? (@TraditionalMike) 13. Dezember 2018
Statistik: Mord fällt unter „Raub“
„Dee“ postete auch eine Statistik für verschiedene Provinzen: Von Jahresbeginn bis Ende September nennt er 347 Attacken auf weiße Farmer mit 49 Todesopfern, landesweit. Diesen Zahlen widerspricht die Menschenrechtsorganisation “AfriForum”, die sich für die Rechte von Minderheiten, insbesondere der „Afrikaaner“, der Weißen in Südafrika, einsetzt. Sie spricht von 109 Angriffen mit 15 Todesfällen in diesem Jahr.
Die Brutalität der Angriffe nehme zu, heißt es dort: Es komme zu Vergewaltigungen und Folterungen – mit Glüheisen, Schweißbrennern und kochendem Wasser. Eine verlässliche Aussage über die Zahl der Morde an weißen Farmern ist aber gar nicht möglich: denn sie fallen in der Statistik oftmals unter „Raub“.
Please help us?#EndOurGenocide #FarmAttack #FarmMurder #GuerrillaWar #Terrorism #Trump #plaasmoorde pic.twitter.com/geoH8zf7Lh
— Dee (@dee01green) 3. Oktober 2018
Major: “Augen und Zunge herausschneiden”
Zu einem Riesenskandal kam es Anfang März: Zwei weiße Männer wurden von Unbekannten mit einem Schlachtmesser getötet beziehungsweise schwer verletzt. Als ein Foto des Verletzten gepostet wurde, verstieg sich ein Major des südafrikanischen Verteidigungsministeriums zu einem unglaublichen Hass-Kommentar.
Die Angreifer hätten bei dem verletzten Mann die Augen und die Zunge rausschneiden sollen, „damit die letzten Menschen, die er jemals sehen würde, die Mörder waren und er mit dem Albtraum ins Grab gehen könnte… Die Apartheid ist in ihm“, erklärte er. Der Major wurde unter anderem auf Druck von “AfriForum” im Mai laut Medienberichten aus dem Dienst entlassen.