In wenigen Wochen ist Startschuss: US-Präsident Donald Trump wird die US-Militärpräsenz in Deutschland um ein Viertel reduzieren. 12.000 Soldaten werden nach und nach abgezogen, 5.600 in andere Teile Europas verlegt, der Rest geht vorläufig in die USA zurück. Fix ist die Verlegung von 1000 US-Soldaten nach Polen – zusätzlich zu den schon dort stationierten 4.500 Mann.
Deutschland am Abstellgleis
Das Abkommen mit Polen unterzeichnete jetzt US-Außenminister Mike Pompeo. Beide Seiten sprachen von einem „wichtigen strategischen Schritt“. Auch wenn noch 24.000 US-Militärangehörige in Deutschland bleiben, schwächt Trumps Initiative das NATO-Gewicht des Landes empfindlich. Denn auch die beiden zentralen US-Kommandoeinrichtungen wandern von Stuttgart nach Belgien. Laut NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg erfolgt das Ganze in enger Absprache mit den Allianz-Mitgliedern.
… wollen nicht mehr die Trottel sein
Trump kritisierte Deutschland wiederholt dafür, das es seinen vollen NATO-Beitrag nicht einzahlt. Bis 2024 müssten das zwei Prozent des Bruttonationalproduktes sein, davon ist man weit entfernt.: “Wir wollen nicht mehr die Trottel sein…wir reduzieren die Streitkräfte, weil sie ihre Rechnungen nicht bezahlen“, sagte er. Der designierte US-Botschafter für Deutschland und Trump-Vertraute, Douglas Macgregor, brachte es so auf den Punkt: Merkel biete lieber unerwünschten Invasoren ein Luxusleben, anstatt das eigene Militär zu finanzieren.
Wendepunkt für NATO
US-Verteidigungsminister Mark Esper sprach von einem wichtigen Wendepunkt der NATO, das Bündnis werde dadurch besser und stärker. Solche Veränderungen in Europa habe es schon oft gegeben. Wegen einer Bedrohung oder Veränderung des internationalen Umfeldes. Schon in wenigen Wochen könnten einige Geschwader Kampfjets nach Italien gehen. Weitere 2.500 US-amerikanische Flieger, die derzeit in Großbritannien sind, aber ihren Sitz in Deutschland haben, verbleiben, wo sie sind. Auch der NATO-Verbündete Rumänien, hofft auf mehr Militärpräsenz in der Schwarzmeer-Zone. Es beherbergt bereits einen militärischen NATO-Luftwaffenstützpunkt und eine Raketenabwehr-Basis.